Dienstag, 11.05.2021
Wie motiviert man seine Mitglieder aktiv zu bleiben, wenn die Auflagen es unmöglich machen gemeinsam, Sport zu treiben oder die Sportplätze benutzen zu dürfen?
Vor dieser Herausforderung stand der Weistropper SV erneut, als Mitte November 2020 ein neuer Lockdown in Kraft trat und Mannschaftssport plötzlich wieder eingestellt war.
Um keine Zeit zu verschwenden, kommunizierten die Trainer der 1. Mannschaft gemeinsam mit dem Mannschaftsrat deswegen sofort ein paar Ideen
Nach der bereits sehr gelungenen Laufchallenge vom Frühjahr 2020, als sich Spieler, Mitglieder, Sponsoren und Familienangehörige in zwei gelosten Gruppen gegeneinander duellierten und so fit hielten, wollte man nun eine ähnliche Aktion starten.
So wurden dieses Mal gleich Aktionen gleichzeitig ins Leben gerufen! Mit dem Ziel sich fit zu halten solange der erneute Lockdown dauert und dabei einen Beitrag für den guten Zweck (in diesem Fall für die Gemeinde) zu leisten.
Es wurde per Whatsapp eine virtuelle Kraftgruppe gegründet, in der sich interessierte Sportler über Übungen austauschen, Ihre Leistungen und Fortschritte teilen und sich gegenseitig immer wieder neu anstacheln konnten. Hieraus entstanden Challenges für verschiedene Übungen, welche die Teilnehmer immer wieder an Ihre Grenzen brachten. Einige lernten Muskelgruppen in Ihrem Körper kennen, von denen Sie nicht einmal wussten, das Sie existieren. Und am Ende gab es hier nur Gewinner, weil jeder etwas für sich getan hatte.
Eine Laufchallenge in 2er-Teams - wurde ins Leben gerufen. Folgendes Ziel wurde hierbei verfolgt. 2 Freiwillige schlossen sich zu einem Team zusammen um in einem Ligasystem gegen andere Teams anzutreten. Es ging um Sport am Wochenende um ausgefallene Spieltage zu simulieren. Jedes Laufergebnis zwischen Samstagfrüh 0 Uhr und Sonntagabend 24 Uhr zählte hierbei. Ein 2er Team trat immer gegen ein anderes 2er Team an. Punkte konnten in 3 Kategorien verdient werden. 1 Punkt für das Team mit den meisten Laufkilometern in den 48 Stunden. 1 Punkt für das Team mit den meisten absolvierten Höhenmetern in den 48 Stunden und 1 Punkt für das Team mit der besseren Durchschnittszeit pro Kilometer. Was ganz entspannt begann, entwickelte sich zum Ende hin in unfassbare Einzelleistungen, weil jeder den anderen toppen wollte. Um mal ein paar Beispiele zu nennen, hier ein paar Leistungen vom Finalwochenende:
- Torsten Fleischer lief 38,82km mit 487 Höhenmetern
- Michael Wagner lief 53,18km in einer durchschnittlichen Zeit von 5:28 min/km
- Pierre Rentzsch lief 50,19km mit 620 Höhenmetern
- Martin Merkel lief 84,80km mit über 1000 Höhenmetern
ACHTUNG Hierbei sollten wir betonen, alle lieferten diese Leistungen innerhalb von 48 Stunden ab und diese 4 Herren sind alle mindestens 30 Jahre alt. Im Nachgang betrachtet noch einmal einen riesigen Respekt an euch und alle anderen Teilnehmer.
Die Plätze 1 bis 3 gingen an folgende 2er Teams:
Die Spielmacher (Martin und Phillip)
Die Jungspunde (Kurt und Franzi)
SpG Weistropp/Coswig (Michael und Udo)
Danke nochmal an alle 10 Teams für die Teilnahme.
Als drittes haben wir uns überlegt, wie können wir laufen und gleichzeitig etwas für den guten Zweck tun? Und wem können wir helfen? So kamen wir schließlich auf die Idee, Sponsoren zu gewinnen und Geld zu sammeln für jeden gelaufenen Kilometer. Weil von unseren Vereinsmitgliedern und Spielern doch einige Kinder in der Kita in Sachsdorf haben und unser Spieler Stanley Rost auch dort arbeitet, haben wir uns dafür entschieden das gesammelte Geld an die Kita zu spenden.
Von nun an lief also nicht nur jeder für sich oder für sein 2er Team, sondern jeder wusste, dass man mit seiner absolvierten Strecke auch etwas Gutes für die Gemeinde bewegen würde und das stachelte alle noch einmal mehr an.
Nach 15 Wochen (23.11.2020 bis 08.03.2021) erliefen wir alle zusammen so bereits 4728,35km. Allein das war bereits eine Wahnsinnsleistung. Doch weil der Lockdown einfach kein Ende nahm und das Wetter besser wurde, wollte wir das Tempo noch einmal anziehen und haben analog zur Challenge von 2020 eine Umfrage gestartet, wer denn bereit dafür ist in 2 zufällig gelosten Teams 37 Tage lang gegeneinander anzutreten in den Disziplinen Wandern, Joggen, Radfahren und Inlineskaten
32 Teilnehmer haben sofort Ja gesagt und so lieferten sich die beiden Teams No Regrets und Kenias letzte Reserve von nun an ein packendes Duell über 37 Tage in allen Disziplinen.
Am Ende mit folgenden Ergebnissen:
No Regrets:
Joggen |
1393,73 km
|
Radfahren | 1822,67 km |
Inlineskating | 80,66 km |
Wandern | 127,20 km |
Kenias letzte Reserve:
Joggen |
562,02 km
|
Radfahren | 894,55 km |
Inlineskating | 56,57 km |
Wandern | 48,19 km |
So sind nach 20 Wochen unfassbare , km beim Joggen zusammengekommen. Für die Spende an die Kita Sachsdorf ergab sich hier nun folgendes:
Unser Sponsor hat sich vor Beginn der Challenge bereit erklärt 1 Cent pro gelaufenen Kilometer zu bezahlen. Das ergab 69,33€ welche auf 70€ aufgerundet wurden.
Die 2 Spieler Martin Merkel (Alte Herren) und Fernando de Schultz (1. Mannschaft) welche sehr aktiv mitgelaufen sind, entschieden sich gemeinsam ebenfalls 1 Cent pro Kilometer zu spenden. Auch diese 69,33€ wurden auf 70€ aufgerundet.
Unser Vereinsvorsitzende Michael Hegenbart war so begeistert von der Aktion und den Zusammenhalt in diesen 5 Monaten ohne richtigen Vereinssport, dass er sich kurzerhand entschloss 60€ zu spenden um den Betrag auf stolze 200€ aufzurunden.
Diesen Scheck über 200€ haben wir der Kita in Sachsdorf nun diese Woche übergeben und die Mitarbeiter waren völlig überrascht und glücklich über diese großzügige Geste, weil niemand von unserer Aktion gewusst hatte.
Das zeigt wieder einmal wie einzigartig die Grün-Schwarzen aus Weistropp sind. Trotz schwieriger Zeiten und Kontaktbeschränkungen hat man sich zusammengeschlossen und als Team jeden Tag weiterhin Kontakt gehalten um etwas für sich, für das Team und für die Gemeinde zu tun.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Spielern, Trainern, Funktionären, Sponsoren, Gemeindemitgliedern und Familienangehörigen die Ihre Zeit und Energie in ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins gesteckt und so bewiesen haben was man als starke Einheit erreichen kann, wenn alle an einem Strang ziehen und jeder seinen Teil beiträgt. Ihr habt allesamt unfassbare Leistungen abgeliefert und seit trotz Social Distancing noch näher zusammengerückt. Somit kommen wir alle noch stärker und noch vereinter zurück sobald die Sportplätze und werden da wieder Vollgas geben für die Dinge die wir nun schon seit langer Zeit sehr vermissen: Unser Team, Unsere Freunde, unseren Sportplatz und unseren WSV.
Haltet durch und bleibt alle weiterhin gesund. Dann dürfen wir dem runden Leder bald wieder hinterherjagen.