Montag, 27.03.2023

Wie oft hatte man in den letzten Jahren das Gefühl um Punkte betrogen wurden zu sein. Hatte man doch gut gespielt, die Kiste aber nicht oft genug getroffen und verloren. In dieser Saison hat man die Cleverness und das Glück aber eindeutig auf der eigenen Seite. So auch am letzten Samstag als man in Nünchritz wirklich minimalistisch mit 0:1 gewonnen hat. Es gab eine Zeit da waren Tassen, Puzzle, Bilder und weitere Utensilien mit dem berühmten Spruch „Ohne dich ist alles doof“ voll im Trend.

Das könnte man so 1:1 auf das Spiel übertragen: Wetter doof. Spiel doof. Anreise doof. Einige fehlende Spieler doof. Kein Abschlussglück doof. Gelb-rote Karte doof. ->macht aber im Nachhinein gar nichts, weil 3 Punkte nie doof sind und die haben wir mitgenommen.

15 Uhr trafen wir auf die heimische Mannschaft vom FSV Wacker Nünchritz und die Spiele gegen die Nünchritzer waren die letzten Jahre immer schwierig, weil unangenehm zu bespielen. Man war es in der Vergangenheit ja schon fast gewohnt mit gerade mal 11 Leuten nach Nünchritz zu fahren und auch dieses mal standen die Vorzeichen eher schlecht, fehlten doch mit Hiller, Ladwig, Pawlack, Kroschwald, Freund und Mayer wieder mal einige Stammspieler aufgrund von Urlaub, Verletzung oder Arbeit. Und trotzdem konnte man mit 15 Spielern anreisen, auch weil Hengst sich trotz Hüftproblemen noch kurzfristig fit meldete. Hinten hält man die Kiste in letzter Zeit zumeist sauber, auch weil die Viererkette eingespielt und immer anwesend ist. Nur nach vorn fehlt uns momentan etwas die Durchschlagskraft. Einer der Hauptgründe ist, dass man wegen der wöchentlich vielen Wechsel einfach nicht genügend eingespielt ist.

So ging es personell auch hier wieder wild durchgemischt auf den Platz. Bei leichtem Regen und starken Seitenwind wurde das Spiel 15 Uhr angepfiffen. Und vorab gesagt: Das Spiel glich sich dem Wetter an. Es war sehr unbeständig und viel sehenswertes war hier für die Zuschauer nicht dabei.

Der Start war aus Weistropper Sicht super. In der 5. Minute eroberte Kühnel in der gegnerischen Hälfte robust den Ball, ging damit Richtung Sechzehner und spielte im richtigen Moment quer auf Hiersemann. Der ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte mit dem allerersten Schuss der Partie zum 0:1 ins lange Eck. Anschließend wurde es etwas wilder. Ja, es ging zwar hin und her, aber so richtig zwingend war in der Anfangsviertelstunde kein Team mehr. Dem WSV merkte man die Personal- und Positionswechsel an und so wurde weniger kombiniert als üblich.

Nünchritz versuchte nach Balleroberungen immer wieder schnell zu kontern. Kurz vor der Weistropper Box war dann aber zumeist die Sache wieder bereinigt. Nach den ersten 15 Minuten kam der WSV dann auch besser in die Partie und setzte sich in der Hälfte der Gastgeber fest. Es gab einige Ecken die Gefahr ausstrahlten, aber sowohl die direkte Ecke von Krause, als auch der Kopfball von Woiterski kurz darauf führten nicht zum Erfolg.

In der 33. Minute hätte man dann das zweite Tor nachlegen müssen. Hiersemann wurde auf der rechten Seite langgeschickt und ging bis zur Grundlinie. Sein Querpass kam mustergültig auf Krause, doch dessen Schuss im gegnerischen Fünfer ging über den Schlappen und so semmelte er die Pille über den Querbalken. Sehr schade, weil Krause nach einer langjährigen Verletzungspause das erste Mal wieder von beginn an auf dem Feld stand und seine ansprechende Leistung gleich hätte belohnen können. Sei es drum, auch er benötigt noch etwas Zeit um wieder bei 100% zu sein.

In der 38. Minute dann eine weitere Hiobsbotschaft beim WSV. Der zuletzt starke Oppermann bekam bei einem Zweikampf einen Schlag auf den Fuß ab und musste ausgewechselt werden. Somit betrat Hengst früher als heute geplant das Feld. Leichte Entwarnung folgte aber schon nach dem Spiel. Vermutlich handelt es sich bei Oppermann nur um eine Prellung. Das Spiel plätscherte in den letzten Minuten vor der Halbzeit vor sich hin und der Schiri hatte förmlich schon die Pfeife im Mund, als de Schultz es hinten noch einmal spannend machte. Mit seinem Klärungsversuch traf er nur den heraneilenden Stürmer und der Abpraller landete bei einem weiteren Nünchritzer. Dessen Flatterball konnte vom wachsamen Kuschminder im Tor in letzter Not per Grätsche von der Linie gekratzt werden. Und so ging es mit einer knappen Führung in die Pause.

Deswegen nehmen wir uns doch hier noch einmal kurz die Zeit und erklären dem Sportfreund Woiterski kurz noch einmal den Unterschied zwischen wichtigen und unwichtigen Grätschen.

Wichtige Grätsche: Torvereitlung von Kuschminder, kein Gegner in der Nähe -> gut

Unwichtige Grätsche: Höhe Mittellinie, du bist deutlich schneller als dein Gegner, packst die Sense ins Leere aus, er läuft weiter, du nicht -> nicht gut

Aber der Bub ist noch jung und lernfähig.


Also zurück zum Spiel. Spätestens mit Beginn der zweiten Halbzeit hätten die wenigen anwesenden Zuschauer dann ihr Geld zurückbekommen sollen. Denn der Ball war mehr im Tor- und Seitenaus als im Spiel. Und wenn die Pille dann mal im Spiel war flog sie zumeist hoch und weit erst in die eine Richtung und wieder in die andere zurück.

In der 61. Minute kam dann Müller für Krause und man wollte gegen nun weiter aufrückende Gastgeber noch mehr auf Konter mit 2 schnellen Spitzen setzen. Das funktionierte in der 66. Minute auch fast. Müller wurde auf rechts geschickt, aber seine Flanke auf Hiersemann war minimal zu hoch und so kam er leider nur knapp mit den Haarspitzen an den Ball in aussichtsreicher Position. Danach ging das Mittelfeldgeplänkel/ Einwurf-Festival munter weiter und Gefahr auf beide Tore war eher Fehlanzeige.

In der 79. Minute dann mal wieder Spannung und Aufregung, jedoch leider nicht vor dem Tor sondern aus der Kategorie Kuriositäten vom Kreisligasportplatz. Dummer (kein Scherz!) wurde für die letzten 10 Minuten für Hanzelka eingewechselt und verabschiedete sich handgestoppte 117 Sekunden nach seiner Einwechslung schon wieder mit Gelb-Rot vom Feld. Aber was war passiert. Puh, schwer zu sagen, die Erklärung hierfür dauert fast länger als sein Einsatz an dem Spieltag, aber ich versuche es mal. Wir bekommen einen Freistoß aus dem Halbfeld zugesprochen. Dummer machte sich mit den anderen WSV-Spielern auf den Weg in den gegnerischen Strafraum, wo Ihm scheinbar jemand unsanft auf den Fuß getreten ist. Ja, das passiert und ja das tut auch weh, aber sich so laut zu echauffieren, dass der Nachbarort noch hört was passiert ist und mit Beleidigungen um sich zu schmeißen, geht leider nicht. Aber auch das passiert. Mal seine Meinung sagen ist menschlich, hier war es einfach ein bisschen zu wild und laut. Aber Marcel hat sich kurz nach dem Spiel bereits mit einer Kiste Bier bei der Mannschaft für seinen Bärendienst entschuldigt und die Sache ist somit vom Tisch.

Zu zehnt hat der WSV dann die letzten 10 Minuten noch einmal geschwommen, aber zum Glück gelang den Gastgebern kein Tor mehr. Ein Kopfball wurde frei vor der Kiste zu hoch angesetzt und eine Ecke segelte unberührt durch den Sechzehner und landete knapp neben dem langen Pfosten im Aus. So blieb es aber bei dem knappen 0:1 Erfolg. Das Spiel war zwar beidseitig nicht schön, aber im Endeffekt nehmen wir die 3 Punkte natürlich gern mit und festigen unseren zweiten Platz weiter.

Coach Mark sagte kurz nach dem Spiel: „Das war heute vielleicht nicht das Spiel des Jahres, aber ich bin schon der Meinung, dass wir die 3 Punkte verdient mitnehmen. Hinten ist es nur 2 bis 3 mal heikel geworden und das ist in 90 Minuten schon eine super Leistung. Vorn müssen wir weiterhin an Verbesserung arbeiten, aber wir haben jetzt 3 Wochen Zeit bis zum nächsten Punktspiel und werden noch besser zurückkommen. Die Punkteausbeute stimmt. Lieber gewinnen wir mal so dreckig 1:0 als Hurra-Fußball zu spielen und als Verlierer vom Platz gehen.“

Jetzt heißt es 3 Wochen Körner sammeln und weiter hart arbeiten, damit wir auch in den finalen 10 Spielen fleißig Punkte sammeln und uns oben im Spitzentrio festbeißen.

Nicht unerwähnt lassen möchten wir den Dank an das Casino vom FSV Wacker Nünchritz! Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man wie bei euch einen speziellen Festpreis bekommt, wenn man eine ganze Kiste kauft. Ihr seid da hervorragende Gastgeber.

Am 15.04.2023 steht das nächste Punktspiel an. Auf dem heimischen Grün empfangen wir den SV Saxonia Nauwalde um 15 Uhr und hoffen auf große Unterstützung.

 

Aufstellung

Tor: Kuschminder

Abwehr: Hanzelka (79. Dummer), Kunas, de Schultz, Pietzsch

Mittelfeld: Oppermann (38. Hengst), Kühnel, Hiersemann, Woiterski

Angriff: Jäger,  Krause-Schwarzenberg (61. Müller)

 

 

   
   
Malermeister Lucius
   
   
© Weistropper SV