Mo, 24.10.2022
Am Samstag den 22.10.2022 stand wieder ein Topspiel auf dem Programm. Nachdem man in der Vorwoche noch chancenlos war gegen den Tabellenführer aus Meißen, empfing man nun die Reserve des FV Gröditz. Auf dem Papier las sich das wie ein Spektakel, immerhin traf man als Tabellendritter auf den Tabellenzweiten. Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Spiele eher torarm, dafür aber meist eng ausgegangen sind. Gegen die Gäste aus Gröditz zog man aber ehrlicherweise schon oft den Kürzeren.
Was aber positiv stimmte war, dass man in der Woche zahlreich und gut trainiert hat und einige Spieler wieder in den Kader zurückgekehrt sind. So war man guter Dinge, dass man hier gut dagegen halten könnte. Die Ansprache des Trainergespanns Mark/Müller fiel dafür vor dem Spiel etwas sanfter aus, nachdem man am Vorabend gemeinsam mit Abwehrchef de Schultz noch über die Taktik der nächsten Wochen gesprochen hat und dort bei einigen kühlen Getränken etwas die Zeit vergaß. Aber die beiden mussten ja zum Glück nicht spielen.
Das Spiel wurde pünktlich um 14 Uhr auf dem heimischen Grün angepfiffen und es begann wie am Schnürchen. Sauberes Kurzpassspiel, robust geführte Zweikämpfe und mit Schnelligkeit ab in die Spitze. Genau so wollte man starten. Leider sah man das aber nur bei den Gästen aus Gröditz. Die Jungs vom WSV dagegen waren fahrig, wirkten nervös und kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und konnten teilweise dem Tempo der Gäste überhaupt nicht folgen. Zwar konnte man das Spiel ruhig in der eigenen Viererkette aufbauen, nutzte die Möglichkeit aber zu selten effizient. Zum einen fehlte heute schlicht die Ruhe und der Ball wurde tief geschlagen und zum anderen war die Bewegung ohne Ball heute einfach unzureichend und so fand man nur selten einen gut und frei positionierten Mitspieler. Gröditz kam immer wieder mit Spielwitz und Schnelligkeit weit vor ins letzte Drittel und der WSV konnte hier oft nur in allerletzter Not klären oder die Angriffe mit Foulspielen unterbinden. So waren Freund und Oppermann beide bereits nach 22 Minuten mit Gelb verwarnt.
Nach den ganz schwachen ersten 20 Minuten fing man sich zwar etwas, so richtig ins Spiel fand man aber weiterhin nicht. Nach vorn konnte man einfach kein wirklich guten Angriff notieren, weil der Ball immer wieder viel zu schnell weg war. Gröditz hingegen hatte weiterhin Spaß und ließ Ball und WSV laufen. Einzig direkt vor der Kiste sah man entweder den besser postierten Mitspieler nicht, verzog die Abschlüsse deutlich oder scheiterte am erneut glänzend aufgelegten Kuschminder im Tor. So ging es mit einem gefühlten Torschussverhältnis von 2:20 aus WSV-Sicht glücklich mit einem 0:0 in die Pause. Es war von den Weistropper Jungs bisher wirklich nicht schön anzusehen, aber mit dem torlosen Unentschieden war ja weiterhin alles offen.
Taktische Dinge und Verbesserungsvorschläge wurden in der Halbzeit deutlich angesprochen, aber so wirklich etwas am Spielverlauf änderte sich nicht zu Beginn der zweiten Hälfte. Im Gegenteil! Gröditz machte weiter Druck und belohnte sich frühzeitig nach dem Seitenwechsel.
In der 53. Minute bekam man nach einer Ecke den Ball nicht weit genug geklärt und so fiel die Pille knapp vor der Sechzehnergrenze herunter. Ein Gästespieler schnappte sich die Kugel und visierte flach die kurze Ecke an. Kuschminder war hier zwar mit den Fingern noch dran, sah den Ball aber zu spät und konnte Ihn nicht mehr abnehmen. Das war die verdiente und ehrlich gesagt auch überfällige Führung für die Gäste. Die danach allerdings den Fehler begannen den Druck nicht zu 100% aufrecht zu erhalten.
Mit dem Rückstand im Gepäck lief es nun beim WSV etwas besser, weil mehr Räume da waren. Und so konnte man bereits in der 60. Minute schon ausgleichen. Hiller beförderte die Kugel an der Mittellinie auf Freund, der stecke blitzschnell durch auf Hiersemann und dessen Abschluss fand leicht abgefälscht den Weg am Torhüter vorbei zum Ausgleich. Weil es nach einer Stunde gefühlt der erste Schuss auf das gegnerische Tor war, kann man hier schon sagen es handelte sich um einen glücklichen Ausgleich. Aber das Spiel war wieder ausgeglichen und offen, somit sollte die letzte Stunde niemanden mehr interessieren.
Danach wurde das Spiel offener. Die Gäste aus Gröditz waren natürlich gar nicht einverstanden mit der drohenden Punkteteilung und spielten wieder offensiver nach vorn, dadurch ergaben sich allerdings auch Räume zum Kontern für den WSV. Einen dieser Konter hätte man in der 75. Minute fast zur Führung ummünzen können, aber beide Weistropper Schüsse konnten vorm Gästetorhüter in höchster Not abgewehrt werden. In der letzten Viertelstunde lag der Lucky Punch dann eher bei den Gästen in der Luft, aber vor dem Tor war es heute wie verhext und so konnte die Hintermannschaft vom WSV immer wieder klären und wenn es doch mal zu einem Schuss kam, ging der am Tor vorbei.
Und wie sagt eine alte Weißheit im Fußball? Richtig! Wenn du vorne die Dinger nicht machst, wirst du hinten bestraft. In der 93. Minute hatte Hengst noch eine zündende Idee, sah Hiersemann starten und schickte ihn perfekt durch die Gasse aufs gegnerische Tor. Hiersemann enteilte seinem Bewacher, ging im 1:1 auf den Torhüter zu und legte den Ball überlegt und flach zum vielumjubelten 2:1 am Torhüter vorbei ins Netz.
Kurz danach war dann auch tatsächlich Schluss und die 3 Punkte blieben beim WSV. Glücklich? Heute auf alle Fälle! Aber in 2 Wochen kräht kein Hahn mehr danach wie man die 3 Punkte geholt hat. Am Ende hat man kein gutes Spiel gezeigt, war aber einfach vor dem Tor konsequent und effizient und entschied am Ende das Topspiel für sich.
Coach Mark sagte nach dem Spiel: "Anzusehen war es heute wirklich furchtbar! Und das habe ich den Spielern bereits auch in der Halbzeit gesagt. Es gibt einfach Tage an denen es gar nicht läuft und man Fehler um Fehler produziert. Am Ende des Tages muss ich das Team aber trotzdem loben. Die Jungs haben die super Stimmung aus den letzten Wochen mitgenommen, sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und im Endeffekt die Punkte geholt. Wieso und warum? Das ist doch im Nachhinein egal"
Die Gäste aus Gröditz haben auf alle Fälle erneut gezeigt, warum man seit Jahren in der Kreisliga oben mitspielt und auch dieses Jahr wieder auf dem zweiten Platz steht. Das Team spielt einen sauberen/guten Fußball, hatte heute aber das Glück einfach nicht auf seiner Seite.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern. Auch wenn Ihr euch 90 Minuten gefragt haben solltet: "Wieso hat es mich heute auf den Sportplatz verschlagen?" Konntet Ihr ja am Ende trotzdem jubeln.
Diese Woche geht es bereits weiter mit einem vorgezogenen Heimspiel. der TSV Merschwitz und der WSV einigten sich darauf das angesetzte Spiel vom 10.12.2022 vorzuziehen und sich bereits am Samstag den 29.10.2022 um 14 Uhr in Weistropp zu duellieren, sodass man das Spiel noch bei voraussichtlich besserem Wetter als im Dezember austragen kann. Wir hoffen also auch diesen Samstag auf viele Zuschauer und lautstarke Unterstützung.
Aufstellung:
Tor: Kuschminder
Abwehr: Hanzelka, Ladwig, de Schultz, Martin
Mittelfeld: Freund (68. Beyer), Hengst, Böhme (90. Wagner), Oppermann
Angriff: Hiller, Hiersemann