Mo, 17.10.2022
Am Samstag den 15.10.2022 stand das vermeintliche Spitzenspiel in der Kreisliga auf dem Programm. Der souveräne Tabellenführer SV Fortschritt Meißen West empfing mit dem WSV den Drittplatzierten in der Kreisliga Meißen. Was sich auf dem Papier erst mal anhört wie ein Knaller, sollte aber leider keiner werden. Durch Urlaub, Ferienbeginn, Verletzungen und andere private Verpflichtung musste das Trainergespann Mark/Müller förmlich bitten und betteln damit man überhaupt vollzählig in Meißen antreten konnte. Unser Co-Trainer Müller, welcher verletzungsbedingt seit über 2 Jahren gar kein Fußball mehr spielt, ließ sich sogar aufs Formular schreiben damit es auf dem Papier wenigstens einen Wechsler gab.
Positiv aber, es musste nicht um Stammplätze gestritten werden. Wer es schaffte sein Trikot richtig anzuziehen, der spielte auch.
So gab es natürlich auch nur eine Divise: Man wollte sich hier ordentlich verkaufen und versuchen vernünftig dagegen zu halten.
Die Partie wurde bei angenehmen 17 Grad pünktlich um 14 Uhr vom sehr gut leitenden Schiedsrichter Röder angepfiffen. Nach handgestoppten 12 Sekunden hätte Meißen schon in Führung gehen müssen, als Wagner (eigentlich Torhüter bei den Alten Herren), der in der Innenverteidigung aushelfen musste, technische Schwächen offenbarte und den Rückpass vom eigenen Anstoß an den Meißner Angreifer vertändelte. Kuschminder im Tor war zum Glück aber schon hellwach und konnte parieren. Aber eben diese ersten Sekunden gaben schon die Richtung des gesamten Spiels vor. Eigentlich ging es nur in eine Richtung, denn Meißen drückte und der WSV versuchte sich gegen die Angriffe zu wehren. Die Murmel blieb aber fast durchgehend in der Hälfte des WSV. Einzig und allein wenn der Ball mal hoch und weit geklärt wurde, fand der Ball mal den Weg in die Hälfte von Fortschritt. So dauerte es leider keine 10 Minuten bis die Heimmannschaft das erste Mal jubelte. Ein Einwurf von rechts wurde vom Angreifer im Sechzehner angenommen, kurze Drehung um den Gegenspieler und sein Querpass fand den Mitspieler auf der anderen Seite der nur noch einschieben musste. In der Folge versuche es Meißen immer wieder mit hohen Bällen über die Außenbahnen, wo der WSV heute Temponachteile hatte und die Gegner immer wieder enteilen ließ.
In der 15. Minute hätte es durchaus Elfmeter für Fortschritt geben können, als Pietzsch der Ball im Sechzehner beim Klärungsversuch an den Unterarm sprang. Der Schiedsrichter hatte die Situation aber nicht wahrgenommen.
In der 22. Minute erhöhte der Gastgeber dann auf 2:0. Einer der angesprochenen hohen Bälle über außen fand den Meißner Stürmer. Dieser war heute schneller als Ladwig und überlupfte den herauseilenden Kuschminder zum 2:0.
Danach folgte ein reines Eckenfestival Zwischen der 25. und 30. Minute hatte Meißen gefühlt 10 Eckbälle und konnte alle Varianten 1 bis 3 mehrfach probieren, aber der WSV war zumindest hier in der Lage die Gefahr immer zu klären.
Leider aber nicht in der 36. Minute. Langer Diagonalball auf links, dann die Flanke auf rechts wo der Stürmer Volley abzog. Der Schuss segelte durch den Sechzehner und wieder auf links angekommen, brauchte der freistehende Meißner Stürmer nur noch zum 3:0 einschieben.
Wer nun dachte dachte der WSV würde in Gezeter verfallen und sich gegenseitig zerfleischen war allerdings weit gefehlt. Auch wenn man jetzt bereits akzeptierte, dass die Chancen auf eine Überraschung mit dem heutigen Kader verschwinden gering waren, wirkte man nun trotzdem etwas befreiter. Vor allem Hiersemann rackerte an vorderster Front und ging jedem Ball hinterher. Der Einsatz sollte auch belohnt werden. In der 41. Minute gewann er den Ball nach einem Pressschlag gegen den letzten Mann und lief allein auf den Meißner Torhüter zu. Sein überlegter Abschluss sorgte für den 3:1 Anschlusstreffer und mit dem Spielstand ging es anschließend auch in die Pause.
In der Halbzeit weiterhin von Unzufriedenheit keine Spur. Die Moral und die Stimmung passen diese Saison einfach und mit 15 Punkten aus den ersten 6 Spielen konnte man den Rückstand gegen die wohl stärkste Mannschaft in der Liga hier getrost verkraften.
In Halbzeit 2 sahen die Zuschauer dasselbe Bild. Weiterhin spielte hier nur Meißen nach vorn, während sich die Weistropper tapfer weiter wehrten. Zwar hatte Fortschritt bis zur 60. Minute gefühlt Ecken im Minutentakt, aber so richtig gefährlich wurde es hier nicht. Chancen hatten die Gastgeber genug um den Sack zuzumachen, aber die Genauigkeit fehlte bei den Abschlüssen. Der WSV fand aber auch keine Mittel und Wege um das Spiel mit einem weiteren Tor wieder spannender zu gestalten.
Ab der 60. Minute war dann auch das Tempo bei den Gastgebern etwas raus. Beide Mannschaften waren mit dem Ergebnis soweit zufrieden. In der 75. Minute wäre dann aber doch fast noch einmal Spannung in der Partie gewesen. Ein Freistoß von links fand den einlaufenden Abwehrchef de Schultz und dessen Kopfballhereingabe kam eigentlich gut zu Hengst. Obwohl der eigentlich für seine Zauberfüße bekannt ist, fehlte aber auch ihm heute das Glück und so konnte sein zu zentraler Schuss vom Torhüter pariert werden. Man muss aber auch ehrlich bleiben, dass ein 3:2 Treffer hier mehr als schmeichelhaft gewesen wäre und keineswegs dem Spielverlauf entsprochen hätte.
In der 77. Minute machte Meißen dann alles klar. Nachdem man sich immer wieder um den Sechzehner des WSV bewegte, kombinierte man sich gut mit einem Doppelpass in die Box und der Stürmer schloss aus 11m Entfernung zum 4:1 ab.
Den Schlusspunkt setzte dann der Meißner Kapitän in der 84. Minute. Nachdem er bei gefühlt 15 Ecken am Tor vorbei köpfte oder geblockt werden konnte, belohnte er sich dieses Mal nach einer Ecke per Fuß und netzte präzise in den Winkel zum 5:1 Endstand ein. Somit siegte Meißen auch im 7. Spiel und ist weiter punktverlustfrei Erster, während der WSV trotz der Niederlage und aufgrund von einem guten Punktepolster auf die Verfolger auf Platz 3 bleibt.
Coach Mark sagte kurz nach dem Spiel: "Erst einmal Glückwunsch an die Gastgeber. Das war schon feiner Fußball und ein verdienter Sieg. Wenn ich mir aber unsere heutige Personaldecke so ansehe, bin ich auch nicht unzufrieden. Alle haben gekämpft, jeder hat sein Bestes versucht und es gab absolut kein Gemecker. Nächste Woche wird sicher der ein oder andere wieder zurückkommen und dann werden wir daheim wieder versuchen 3 Punkte zu ergattern."
Dem können wir nur zustimmen. Glückwunsch an Fortschritt zum verdienten Sieg und noch viel Erfolg im weiteren Verlauf der Saison. Aber auch ihr habt an der ein oder anderen Stelle noch Verbesserungspotential. Die Musikauswahl vor dem Spiel dürft Ihr gern noch einmal überarbeiten
Wir bedanken uns bei den mitgereisten Zuschauern aus Weistropp und geloben eine Leistungssteigerung im nächsten Spiel. Das findet bereits am 22.10.2022 daheim gegen die Zweite Mannschaft aus Gröditz statt. Also kommt gern vorbei, trinkt das ein oder andere Bier genießt die angenehme Kreisligaatmosphäre und unterstützt uns lautstark.
Aufstellung
Tor: Kuschminder
Abwehr: Pietzsch, de Schultz, Wagner, Ladwig
Mittelfeld: Hengst, Mayer, Kroschwald, Paul
Sturm: Hiersemann, Dummer