Mittwoch, 22.09.2021
Was für ein Wochenende liegt da hinter uns. 1. und 2. Mannschaft sowie unsere Alten Herren hatten alle am Samstag den 18.09. Punktspiel. Soweit so gut, aber spätestens jetzt sollte jeder registriert haben, dass ab und an mal kicken nicht reicht in einer Mannschaftssportart. Mit Müh und Not hat man von 3 Mannschaften gerade mal 2 vollbekommen. Die 2. Mannschaft musste Ihr Heimspiel absagen ⇒ Punkte freiwillig an die Reserve von Strehla abgegeben. Die Alten Herren konnten mit Hilfe von Mirko Pietzsch und unserem ehemaligen Coach Christian Klemm wenigstens 13 Mann gegen die SG Dresdner Verkehrsbetriebe aufbieten und mit einem 1:7 dort auch gewinnen.
Bei der 1. Mannschaft sah es gar nicht gut aus. Am Spieltag wusste man nicht mal ob man 11 Mann gegen Nünchritz stellen könnte, doch immerhin die Mindestanzahl, um ausgeglichen starten zu können, kam zusammen.
An der Stelle möchten wir uns rechtherzlich bei den 4 Spielern Rentzsch, Wagner (hat vorher noch bei den AH gespielt!), Beyer und Horn von der 2. Mannschaft sowie Schmidt von den Alten Herren bedanken, welche unsere 6!, ich wiederhole 6!!! gemeldeten Spieler von der 1. Mannschaft unterstützt haben, sodass wir 11 gegen 11 starten konnten.
Ja, es ist immer noch Urlaubszeit. Ja, wir haben momentan einfach Scheiße am Fuß was Verletzungen betrifft. Und ja, auch Nünchritz hatte Personalprobleme und musste die Bank mit Spielern auffüllen, welche vorher noch bei der Reserve gespielt haben, aber das war einfach unangenehm, dass trotz mehrmaliger Bitte der Trainer einfach keiner mehr seine privaten Belange in den Hintergrund gerückt hat um der Mannschaft zu helfen.
Hoffen wir das spätestens jetzt allen klar ist, dass Mannschaftssport bedeutet mal zurückzustecken und nach jeder Möglichkeit für das Team da zu sein.
Aber genug zu diesem Thema. Wünschen wir uns einfach alle, dass das einmalig war und das allen die Augen geöffnet hat für die Zukunft.
Also ab zum Spiel. 15 Uhr in Nünchritz wurde das Spiel bei leichtem Nieselregen und angenehmen Temperaturen vom Unparteiischen Thieme (Regelkunde oder eine klare Linie würden dem Kollegen gut tun) angepfiffen.
Vorab: Wie hoch die Leistung unserer total zusammengewürfelten Elf (einige Spieler lernten sich in der Kabine zum ersten Mal kennen) zu werten ist, zeigt das Ergebnis. Man ließ sich hier nicht abschlachten. Sogar der Gegner schien nichts von unseren Problemen zu merken, sonst hätte mich mein Gegenspieler in der 80. Minute nicht gefragt ob wir mit unserer vollen Kapelle hier sind.
Die Stimmung war super. Jeder Weistropper der angereist war, hatte Bock zu kicken und so ging man auch ins Spiel. Was dann passierte, würde ich mal vorsichtig als äußerst unglücklich für uns und sehr kaltschnäuzig für den FSV Wacker Nünchritz bezeichnen. Der WSV fand anfangs gar nicht wirklich ins Spiel. Einige Spieler mussten auf Positionen ran, welche Sie vorher noch nie gespielt hatten. So stimmte die Abstimmung freilich einfach noch nicht. Nünchritz dagegen war gleich von Beginn an körperlich sehr präsent, störte früh und suchte blitzschnell den Weg zum WSV-Tor.
Es kam also wie es kommen musste, während wir uns noch einfinden wollten klingelte es bereits 4x in den ersten 22 Minuten (6., 13. 18. und 22.Minute)
Ganz ehrlich, so oft wir uns nach den Gegentreffern auch gegenseitig weiter motivierten, schwanden auch bei uns die Hoffnungen hier nicht völlig unterzugehen. Aber nach dem 4. Gegentor stellten wir um, sodass wir mit Hiller und de Schultz nun 2 zweikampfstarke und unangenehme Innenverteidiger zur Sicherung aufboten. Und siehe da, die Beiden taten Ihren Job. Egal ob im Sprintduell oder per Fuß und Kopf, fortan wurde alles geklärt was es zu klären gab. So konnte der WSV nun selbst versuchen immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorn zu setzen.
In der 27. Minute setzte Fröhlich unseren Neuzugang Oppermann 20 Meter vorm Tor in Szene. Der fackelte nicht lange und zog einfach mal durch. Sein Schuss (der auch so gut aufs Tor gekommen wäre) wurde vom gegnerischen Verteidiger unhaltbar ins eigene Gehäuse abgefälscht und schon stand es nur noch 4:1 für die Gastgeber aus Nünchritz.
In den letzten 15 Minuten hielt der WSV die Gefahr vom eigenen Tor fern (der FSV schien einen Gang rauszunehmen) und spielte immer wieder nach vorn. Allerdings fanden die Abschlüsse nicht das Ziel und wurden immer wieder zu Ecken geklärt, welche leider nichts einbrachten. So ging es nach großen Anfangsschwierigkeiten mit einem 4:1-Rückstand in die Kabine.
Schlechte Laune oder hängende Köpfe in der Kabine- Fehlanzeige! Wie gesagt, die angetretenen Jungs wollten kicken und zeigten das auch. In der Halbzeit beschloss man sogar noch mutiger nach vorn zu spielen und einfach mal zu schauen was dabei rausspringen sollte.
Die zweite Halbzeit startete mit stärkerem Regen. Das beeindruckte den WSV aber keineswegs. Bereits 7 Minuten nach Wiederanpfiff das Tor des Tages. Der Ball gelang durch Schmidt und Hiersemann hoch auf Horn der von der linken Seite aus 20 Meter Entfernung einfach mal zum Volley ansetzte und den die Pille unhaltbar per Bogenlampe in den rechten Giebel zum 4:2 drosch. Ein wirklich starkes Tor und das machte auch Eindruck auf die Gastgeber, welche nun nicht nur aufgrund des Wetters so wirkten als würden sie Schwimmen.
In der 56. Minute schon der nächste Hoffnungsschimmer. Ein weiter Einwurf von Schmieder in den gegnerischen Sechzehner. Den ersten Abschluss konnte der Nünchritzer Hüter noch nach oben parieren, doch Hiersemann setzte gedankenschnell nach und köpfte den Abpraller per Kopf zum 4:3 über die Linie. Wahnsinn, plötzlich war man wieder dran. Aber nach dem 4:3 machte man vielleicht ein bisschen zu früh auf und versuchte zu sehr auf das schnelle Unentschieden zu gehen. Macht aber nichts, man ging hier alles oder nichts und dieses mal sollte es einfach nicht belohnt werden.
Der Nünchritzer Stürmer Kalka vergoldete seinen Sahnetag, als er in der 65. und 73. Minute mit seinem sehr starken linken Fuß auf 5:3 und 6:3 erhöhte und somit seinen Viererpack vervollständigte. An der Stelle ein Lob an Kalka, der sich über das gesamte Spiel nicht an den Nicklichkeiten beider Teams beteiligte, sondern über die komplette Spieldauer völlig fokussiert darauf war Tore für seine Farben zu erzielen.
So passierte auch in der Schlussviertelstunde nicht mehr sehr viel. Beim WSV schwanden Glaube und die Kräfte um hier nochmal gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite eröffneten sich zwar für Nünchritz nun öfter Räume zum Kontern, aber entweder wurde zu schlampig zu Ende gespielt oder die Viererkette des WSV konnte die Angriffe klären. So stand es am Ende verdient 6:3 für die Gastgeber aus Nünschritz, aber der WSV hat sich mit dem Aufgebot und unter den Voraussetzungen wirklich sehr passabel geschlagen.
Jetzt heißt es Kräfte neu zu bündeln. Am kommenden Wochenende (Samstag 25.09.2021 – 14:30 Uhr) steht das Kreispokalspiel gegen den TSV Radeburg auf heimischen Platz an. Um Punkte geht es erst wieder am Samstag den 02.10.2021 gegen die SpG Zehren/Lommatzsch 2./ Zeithain (ebenfalls Heimspiel). Bis dahin haben hoffentlich einige Spieler Ihre Wehwehchen auskuriert und ihre Prioritäten im Bezug auf Mannschaftssport neu geordnet. Abends steht dann noch für aller man das Weistropper Oktoberfest auf dem Programm.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern die nach Nünchritz gekommen sind um uns zu unterstützen und versprechen, dass wir uns bei den kommenden zwei Heimspielen ebenfalls wieder voll ins Zeug werfen werden. [FdS]
Aufstellung:
Tor: Wagner
Abwehr: Beyer, Hiller, de Schultz, Schmieder
Mittelfeld: Oppermann, Fröhlich, Schmidt
Sturm: Rentzsch, Hiersemann, Horn