Montag, 06.09.2021

Zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison gastierte der Kreisoberligist aus Lommatzsch im Weistropper Rund. Bei fantastischen Bedingungen und vielen Zuschauern sollten an diesem Samstagnachmittag Alle auf Ihre Kosten kommen.

Die Weistropper mussten urlaubs- und verletzungsbedingt u. a. auf De Schultz, Ladwig, Hiersemann und Fröhlich verzichten. Das neu formierte Trainerteam Mark/Müller konnte im gewohnten System dennoch eine voll motivierte Truppe auf den Platz schicken. Die Zielvorgabe vor dem Spiel war klar – der Gast ging als Favorit in die Partie, der WSV wollte sich aber nicht so einfach geschlagen geben und sich als eine geschlossene Einheit auf dem Feld präsentieren.

Was die Weistropper Jungs dann aber auf dem Grün ablieferten, war ein absolut überragender Pokalfight. Von der ersten Minute an war man hellwach, stellte die Räume gut zu und stand dem Gegner auf den Füßen. Der hatte zwar zu Beginn seine Chancen, konnte diese aber nicht nutzen.

In der 9. Minute die erste große Gelegenheit für den WSV. Kroschwald bringt aus dem Halbfeld eine Flanke hinter die Abwehrreihe der Gäste, wo sich Kapitän Mayer clever freigelaufen hat. Aus spitzem Winkel nimmt er den Ball direkt, setzt diesen aber knapp über den Querbalken.

Nur vier Minuten später wird es nach einer Ecke wieder gefährlich, doch den Schuss von Mayer aus halbrechter Position kann der Hüter zur erneuten Ecke klären.

Die Gäste zwar spielerisch besser, aber nach wie vor nicht zwingend. Ihre Bälle können von der heute sehr zweikampfstarken Innenverteidigung um Hengst/Hiller sicher geklärt werden. Die wenigen Chancen vereitelt Kuschminder im Tor der Gastgeber sicher.

In dieser Zeit dann eine Druckphase der Gäste, welche aber keinen zählbaren Erfolg bringt. Im Gegensatz dazu der WSV, der durch eine eigentlich geplante Kopfballverlängerung von Woiterski nach einem Freistoß von Hiller mit 1:0 in Führung gehen kann (26. Min).

Danach neutralisieren sich beide Mannschaften im Mittelfeld, mit leichten Vorteilen für Lommatzsch. Diese agieren aber nicht zielstrebig genug gegen die gut formierte Weistropper Elf. Im zentralen Mittelfeld gewinnen Kroschwald und Freund nahezu jeden wichtigen Zweikampf und stabilisieren so das Spiel.

Kurz vor der Pause dann die nächste Verletzung beim WSV. Beim abfangen einer Flanke knickt Kuschminder bei der Landung mit dem Knöchel um, für Ihn geht es nach der Halbzeit leider nicht mehr weiter.

Der WSV kommt nochmal zu einer guten Möglichkeit, als Beyer alias „Siggi“ den Ball auf der rechten Seite stark erkämpft. Der Ball kommt zu Mayer, welcher in die Gasse zu Krause weiterleitet. Sein Schussversuch geht aber leider am langen Pfosten vorbei.

Auch der LSV kann kurz vor der Pause noch zwei gute Chancen für sich verbuchen, aber sowohl Hengst als auch Freund sind entscheidend zur Stelle und können den Ball klären.

Mit einer kämpferisch nicht ganz unverdienten Führung ging es dann in die Pause. In dieser nahm man sich vor, einfach so weiter zu spielen und dem Gegner das Leben weiter schwer zu machen.





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Dies gelang in den ersten zehn Minuten nicht so richtig gut. Beim Gast kam durch die Einwechslung der Nr. 17 viel Power und ein anderes auftreten rein, dadurch schien der WSV verunsichert zu sein. Durch individuelle Fehler konnten die Lommatszcher mit einem Doppelschlag in der 49. und 51. Minute das Spiel zu Ihren Gunsten drehen. In der Folge hätte Lommatzsch mit etwas mehr Gefühl im Fuß durchaus noch ein, zwei Tore schießen können.

Aber der WSV gab sich nicht auf und kämpfte weiter verbissen um jeden Ball. Jede gute Aktion wurde gefeiert und somit jeder motiviert, weiter dagegen zu halten. So kämpften sich die Jungs wieder ins Spiel zurück.

Nach zwei weiteren Wechseln (Oppermann für Mayer – 55.min / Pietzsch für Beyer – 63. Min) war es dann wieder Woiterski, der nach einer stark getretenen Ecke von Krause erneut mit dem Kopf zur Stelle war und das 2:2 erzielen konnte. Ab diesem Zeitpunkt wird er nur noch „Kurticopter“ genannt – über seine Kopfballstärke hat er seine Mitspieler jahrelang im Dunkeln stehen gelassen – und auf einmal folgte die Explosion (Anmerkung: nahezu jeder Abschlag vom Tor wurde heute von Kurt mustergültig mit dem Kopf weitergeleitet. Hat es so auch noch nicht gegeben).

Da es im Pokal um Alles oder Nichts geht, setzte das Trainerteam in der Schlussminute alles auf Sieg und wechselte noch einmal offensiv. Zweifach-Schütze Woiterski ging unter Applaus nach draußen, für Ihn kam Erik „Bundy“ Rothe und Hiller ging in die Offensive.

Das Spiel wurde nun deutlich hitziger und jeder Zweikampf wurde hart, aber in der Regel fair geführt. In der 80. Spielminute klärt Pietzsch nach einer Ecke und Kofpball von Lommatszch für den bereits geschlagenen Wagner auf der Linie.

Die Gäste mussten dann in der 85. Minute nach einer gelb-roten Karte auf Ihren Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hälfte verzichten und spielten den Rest der Partie in Unterzahl.

Große Aufregung dann wiederum nur eine Minute später. Ein Freistoß von Kroschwald aus dem Halbfeld findet Hiller auf Links. Dieser tanzt noch zwei Gegenspieler aus und zeiht einfach mal ab, der abgefälschte Ball kommt zu Kretschmar, dessen Nachschuss durch einen LSV-Spieler nur noch mit der Hand geklärt werden kann – Elfmeter für Weistropp. Krause-Schwarzenberg alias "NKS7" nimmt sich der Verantwortung an und trifft zum viel umjubelten 3:2.

Danach drücken die Gäste auf den Ausgleich und können diesen auch in der 89. Spielminute durch einen Kopfball erzielen.

Im Anschluss geht es in die Verlängerung – bis hierhin war es bereits eine überragende Leistung der Mannschaft. Und auch die Verlängerung war von viel Einsatz beider Mannschaften geprägt. Die etwas besseren Chancen hatte dabei der WSV durch Abschlüsse von Krause und Schmieder, dessen Schuss von der Latte auf die Linie sprang. Das sah im ersten Moment verdächtig nach Wembley-2.0 aus.

Auch die Gäste tauchten vor dem Tor auf, doch das Bollwerk um die Viererkette sowie das zentrale Mittelfeld stand fest und konnte immer wieder klären. Die LSV-Stürmer verzweifelten so langsam an den langen Beinen der Weistropper.

Das Spiel stand in der Verlängerung auf des Messers Schneide – beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und voll auf Sieg. Doch keiner konnte sich am Ende durchsetzen – so musste das Elfmeterschießen herhalten.

Für den WSV traten Freund, Kroschwald, Krause, Pietzsch und Schmieder an. Geschlossen stand man im Halbkreis und war sich schon jetzt sicher, hier heute eines der besten Spiele der vergangenen Jahre gezeigt zu haben, egal wie das Elfmeterschießen ausgehen würde.

Der LSV begann als erstes, Freund konnte für den WSV ausgleichen. Auch die nächsten Schützen waren sicher und trafen. Schuss Nr. 3 des WSV wurde durch den LSV-Hüter pariert, sodass der LSV erstmal in Führung blieb. Den 4. Schützen irritierte Wagner im Tor des WSV so sehr, dass dieser den Ball an den Pfosten setzte. Durch Pietzsch wurde das Spiel wieder auf Gleichstand gestellt. Was folgte war eine Sternstunde für „Betonmischa“ Wagner und sollte als Lehrvideo zum DFB gesendet werden, denn den letzten Elfmeter des LSV kratzte er sensationell aus dem linken unteren Eck und ermöglichte so Schmieder die Möglichkeit, den Sack zu zumachen. Dieser ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte den letzten Elfmeter sicher. Der WSV gewinnt und ist somit eine Runde weiter. Die Freude bei den Spielern, dem Trainerteam und den Fans war überschwänglich.

   

Mit einer durch und durch geschlossenen, kämpferisch starken und spielerisch überzeugenden Leistung konnte man heute den Favoriten ärgern und ein Bein stellen. Am Ende zieht man nicht unverdient eine Runde weiter und steht am 25./26.09.2021 in der Hauptrunde des Kreispokals Meißen.

Die Coaches Mark/Müller beglückwünschten Ihre Männer und gaben folgendes zu Protokoll: Mega geschlossene Mannschaftsleistung! Wir sind sehr stolz auf die heutige Leistung aller Spieler, die sich den Sieg sehr hart erkämpft haben. Gegen einen sehr guten Gegner haben wir alles in die Waagschale geschmissen und am Ende die Prise Glück gehabt.“

Für die anstehende Woche heißt es erst einmal Wunden lecken, auskurieren und hoffen, dass bei den angeschlagenen bzw. verletzten Spielern keine längeren Ausfälle zu erwarten sind.

Vielen Dank an Alle, die uns draußen an der Linie angefeuert und unterstützt haben. Natürlich hoffen wir auch nächste Woche wieder auf zahlreiche Unterstützung, wenn am Samstag um 15:00 der erste Spieltag der neuen Saison ansteht. Zu Gast in Weistropp ist die spielstarke zweite Mannschaft des FV Gröditz. Wenn man mit der gleichen Einstellung wie heute in die Partie geht, könnte auch hier wieder etwas Zählbares geholt werden. [PM]

Aufstellung

Tor: Kuschminder (46. Wagner)

Abwehr: Schmieder, Hengst, Hiller, Beyer (63. Pietzsch)

Mittelfeld: Kroschwald, Freund, Mayer (55. Oppermann)

Angriff: Woiterski (75. Rothe), Kretzschmar, Krause 

 

 

   
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