Dienstag, 13.10.2020
Am letzten Sonntag reiste die 1. Mannschaft des Weistropper SV zu einem Auswärtsspiel nach Zehren um gegen die neugegründete Spielgemeinschaft Zehren/ MSV 08 2. wieder Punkte für die Kreisligatabelle zu sammeln.
Nach der Heimniederlage gegen den Tabellenführer Nünchritz in der Vorwoche, stand dem Trainergespann Klemm/Mark wieder ein breiter und gut aufgestellter Kader zur Verfügung. Mayer, Krause und de Schultz kehrten aus dem Urlaub zurück und Hiller hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen. Dafür fielen diese Woche Freund (Knie) und Fröhlich (Magen-Darm) mit leichten Beschwerden aus.
Bei kühlen, aber freundlichen Temperaturen wurde das Spiel vor fast 50 Zuschauern um 13 Uhr angepfiffen. Der Rasen war deutlich besser präpariert, als man es teilweise aus vergangenen Jahren kannte und so konnte man sich auf ein interessantes Spiel einstellen.
Die Gästemannschaft aus Weistropp machte von Anfang an Druck. Aus einer sicher stehenden Abwehr wurden die Bälle immer weiter ins Mittelfeld verteilt und schnell nach vorn gespielt. Die Gastgeber hingegen standen sehr tief und versuchten ihrerseits meist mit langen Bällen Ihre 2 Stürmer zu füttern. Doch diese hohen Bälle konnten von der Weistropper Viererkette leicht verteidigt und abgefangen werden.
Anfangs kam der WSV über außen immer wieder schnell ins gegnerische Drittel. Über rechts konnten sich Ladwig und Kretzschmar immer wieder mit Geschwindigkeit bis zur Grundlinie durchsetzen. Über links probierten es Schmieder und Rehn auch mit Tempo und Spielwitz. Leider konnten die Hereingaben meist abgefangen werden oder waren zu ungenau, sodass in der Mitte kein Abnehmer gefunden werden konnte.
Nachdem sich die Gastgeber auf Zehren fortan auf diese Mittel eingestellt hatten wurde das Spiel vom WSV in die Mitte verlagert. Der Ball lief flüssig genau in den eigenen Reihen. Kroschwald, Rost und Mayer konnten immer wieder schnell nach vorn umschalten, doch die Bälle in die Schnittstellen wollten einfach nicht bei den Stürmern ankommen, denn auch die Hintermannschaft der Gastgeber war auf Zack und klärte immer wieder rigoros.
Auch nach 30 Minuten hatte der WSV weiterhin die Kontrolle über das Spiel, doch es stand nach wie vor 0:0. Fernschüsse von Mayer und Kroschwald verfehlten nur knapp das Ziel und der Versuch von Rost konnte soeben entschärft werden. Auch wenn man hinten weiterhin nur selten bis gar nicht in Bedrängnis geriet, weil Zehren zu zaghaft aufrückte, konnte man einfach keine Führung erzwingen.
In der 35. Minute dann der erste gefährliche Angriff der Gastgeber. Ein langer Ball flog zwischen die Weistropper Viererkette, aber Kuschminder und Hiller konnten an der Sechzehnergrenze den Stürmer der Gastgeber noch soeben fair abdrängen, bevor er präzise abschließen konnte. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Munter ging es weiter auf das Tor der Gastgeber, aber es fehlte einfach weiterhin an Genauigkeit beim Abschluss oder beim letzten Pass und so ging es anschließend mit einem 0:0 in die Pause, obwohl man doch die Chance hatte hier in Führung gehen zu können.
In der Pause musste das Trainergespann Klemm/Mark trotzdem etwas justieren. Die Abwehr sollte in der zweiten Hälfte weiter aufrücken, weil den Trainern nicht gefallen hat wie groß das Loch zwischen vorderster und hinterster Reihe bei unseren Angriffsbemühungen war. Außerdem wurde der torgefährliche Hiersemann in der Pause für den jungen und heute sehr quirligen Kretzschmar eingewechselt, um noch mehr Druck nach vorn zu erzeugen.
Nach dem Wiederanpfiff ging es weiter, wie in den ersten 45 Minuten. Weistropp hatte mehr Kontrolle über den Ball und versuchte schnell nach vorn zu spielen. Die Chancen wurden nun immer hochkarätiger.
In der 55. Minute gab es die erste Großchance. Eine super Ballstafette startete bei Hiller, der rechts auf Ladwig spielte und der Ball wurde zu Rehn weitergeleitet. Sein Rückpass von der Grundlinie kam leider wieder nicht punktgenau beim Mitspieler an. Krause kam zwar zum Abschluss, konnte den Ball in Rücklage aus 5 Meter Entfernung nur an die Latte platzieren.
Nur eine Minute später ging es schnell über die andere Seite. Kroschwald marschierte in den Sechzehner und spielte den Ball scharf und flach quer durch den Sechzehner. Hiersemann war aber so irritiert davon, dass Freund und Feind vor Ihm den Ball nicht erwischten, dass er am langen Pfosten etwas wegrutschte und der Ball über seinen Schlappen knapp neben dem Pfosten im Toraus landete.
Leider konnte man somit nach knapp 60 Minuten immer noch nicht die verdiente Führung erzielen. Und so kam es wie es kommen musste. Die Gastgeber aus Zehren erhielten einen Freistoß aus 25 Meter Torentfernung und der scharf getretene Ball segelte knapp an der Mauer vorbei und zappelte im kurzen Eck im Netz zum 1:0. Der Spielverlauf war nun völlig auf den Kopf gestellt. Den WSV-Spielern merkte man nun an, dass Sie etwas hektischer, teilweise auch nervöser wurden, weil man den Rückstand noch nicht so richtig begriff, hatte man doch bislang das ganze Spiel im Griff.
Doch keine drei Minuten nach der Führung für Zehren schlug man endlich mit einem eigenen Tor zurück. Krause hämmerte einen Freistoß aus fast 30 Meter Torentfernung trocken an die Latte. Nach leichtem Gewusel im gegnerischen Sechzehner konnte der Ball nur zaghaft geklärt werden. Kapitän Mayer setzte hier gut nach und drosch den Ball aus der Drehung per Volley in den Winkel zum 1:1. Somit war alles wieder auf Anfang gestellt. Trotzdem war der WSV nicht mehr so spielbestimmend wie in den ersten 20 Minuten.
In der 73. Minute dann dennoch die erstmalige Führung für den WSV in diesem Spiel. De Schultz eroberte sich hinten einen Ball und leitete schnell weiter auf Rost. Dieser schaltete blitzschnell und sah den startenden Hiersemann. Rost schickte Ihn mit einem Pass durch die Schnittstelle auf die Reise, Hiersemann blieb cool vor dem Tor und schob ins lange Eck zur 1:2-Führung für die Gäste ein.
Mit der Führung sollte es für die Weistropper Männer wieder ruhiger zur Sache gehen, aber Falsch gedacht. Zehren wollte sich nicht mit einer drohenden Niederlage abfinden und spielte nun auch mit nach vorn. Vor allem, weil der WSV nicht mehr so richtig Druck auf die Gegenspieler auswirken konnte. Hier und da wirkte man nun etwas nachlässig oder war schlicht zu weit weg vom Gegenspieler.
In der 78. Minute bekam dann Zehren einen Freistoß aus 30 Metern Entfernung zugesprochen. Der Ball wurde scharf und hoch in Höhe des 2. Pfosten getreten, wo Torhüter Kuschminder hochstieg und den Ball sichern sollte, dachte man. Der eigentlich nicht so gefährliche Ball glitt um durch die Handschuhe und hoppelte zum 2:2 ins Netz. Was dann folgte waren offene 10 Minuten.
Beide Mannschaften wollten gewinnen und es ging hin und her. Drei Minuten vor Schluss bekam Zehren noch einmal eine Ecke. Im Weistropper Strafraum herrschte nun Hektik und der Ball konnte erst nach dem dritten Schussversuch geklärt werden. Leider entschied sich de Schultz nicht für die sichere Variante hoch und weit sondern wollte flach über das linke Sechzehnereck über Schmieder den Gegenangriff einleiten. Schmieder hatte damit aber nicht sofort gerechnet und so kam es zum Pressschlag bei dem der Schiedsrichter leider auf Strafstoß für Zehren entschieden hatte. Es ist eine „hätte, wenn, könnte, könnte aber auch nicht“- Entscheidung wo Schmieder im Endeffekt keine Schuld trifft, sondern de Schultz den Ball einfach wegschlagen muss. Beim folgenden Elfmeter ahnt Kuschminder zwar die richtige Ecke und macht sich lang, aber erreicht den präzise geschossenen Ball nicht und so stand es plötzlich 3:2. In den letzten Minute konnte der WSV nichts mehr erzwingen und so stand schließlich eine unglückliche Auswärtsniederlage zu buche. Die Gastgeber hatten weniger vom Spiel, aber machen im Endeffekt die entscheidenden Tore.
Sichtlich geknickt ging auch Kuschminder in die Kabine, welcher aber sofort nach Abpfiff direkt von seinen Mitspielern getröstet wurde. Niemand ist fehlerfrei und er hat uns salopp gesagt schon so oft den Arsch gerettet, dass ihm hier niemand einem Vorwurf machen konnte.
Coach Klemm sagte kurz nach dem Spiel: „Wieder haben wir uns nicht belohnt. Irgendwie tut es dieses Mal noch mehr weh als letzte Woche gegen Nünchritz. Unserem Hüter kann man einen Vorwurf machen heute, MACHEN WIR ABER NICHT! Solche Tage gibt es einfach und leider waren heute nur 3-4 Mann bei 100% Ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Trotzdem waren wir klar besser und müssen unsere Großchancen nutzen, dann kommt Zehren nicht mehr ins Spiel zurück. Aber die wollten es heute mehr und haben es am Ende erzwungen, auch wenn der Schiedsrichter am Ende kräftig mitgeholfen hat. Der Strafstoß zum Führungstreffer darf nach meinen Regelkenntnissen nie gepfiffen werden. Ich bin ganz schön enttäuscht. Ich hoffe die Männer können nächste Woche gut trainieren, damit wir uns auf Weinböhla voll und ganz vorbereiten können.“
Auch wenn es schmerzt, dass wir 3 Punkte liegen gelassen haben, sollten wir am Ende trotzdem was positives mitnehmen und die Köpfe heben. Klar tut eine solch unglückliche Niederlage weh, aber wenn sowohl der Gegner wie auch die gegnerischen Zuschauer einem nach dem Spiel sagen, dass es Spaß macht uns spielen zu sehen und wir eine sehr gute Truppe sind, dann sollten wir unsere Kraft auch aus solchen Anmerkungen ziehen und den Kopf jetzt nicht hängen lassen. Werden wir auch nicht, denn das entspricht gar nicht unserer Mentalität.
Als nächstes haben wir wieder ein Heimspiel gegen die Reserve von TuS Weinböhla am Samstag den 17.10.2020 BEREITS um 14 Uhr. Da werden wir erneut angreifen und versuchen, die nächsten 3 Punkte einzufahren.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Gästezuschauern die sich auf den Weg nach Zehren gemacht haben und wir hoffen euch beim nächsten Spiel in Weistropp auch begrüßen zu können.
Bleibt sportlich und vor allem gesund.
Aufstellung:
Tor: Kuschminder
Abwehr: Ladwig (66. Bechler), de Schultz, Hiller, Schmieder
Mittelfeld: Rost, Kroschwald, Mayer
Sturm: Kretzschmar (45. Hiersemann), Krause, Rehn