Montag, 21.09.2020
Nachdem die 1. Mannschaft des Weistropper SV am vergangenen Wochenende spielfrei hatte, ging es am Samstag endlich wieder um Punkte in der Kreisliga. Die Gästemannschaft dieses Spiels war die 1. Mannschaft des TSV Merschwitz, auf die man in den vergangenen Jahren in Pokal und Kreisklasse sowie zu Vorbereitungsspielen bereits öfters getroffen ist. Die Vorzeichen sahen erfolgsversprechend aus. Mal abgesehen vom Langzeitverletzten Müller und dem angeschlagenen Kroschwald, konnte das Trainergespann Mark/Klemm auf einen gut besetzten Kader zurückgreifen. Und trotzdem konnte man es sich noch leisten, Spieler an die 2. Mannschaft und die Alten Herren abzugeben, welche ebenfalls an diesem Tag Punktspiele hatten. Außerdem hat man in der jüngeren Vergangenheit immer sehr ordentliche Leistungen gegen den TSV gezeigt und so gingen die Jungs auch sehr selbstbewusst in die Partie.
Pünktlich um 15 Uhr wurde das Spiel bei schönstem Sonnenschein vom Unparteiischen angepfiffen. An diesem Spieltag leider ohne Linienrichter, weil aus diversen Gründen an dem Wochenende zu viele Schiedsrichter gefehlt haben, anderweitig im Einsatz waren oder selbst spielen mussten.
Von Anfang an nahm der WSV das Zepter in die Hand und bestimmte das Spiel. Merschwitz stand wie erwartet sehr tief und versuchte sich erst einmal auf das Verteidigen zu konzentrieren. Es waren keine vier Minuten gespielt, da hatte Rost schon die erste dicke Möglichkeit. Nach einer starken Balleroberung lief er schnurstracks auf den gegnerischen Sechzehner zu, doch sein Schuss verfehlte knapp den linken Winkel.
Nur wenige Aktionen spielten sich anschließend in den Strafräumen ab. In den ersten 20 Minuten war fast ausschließlich der WSV am Ball, ließ Gegner und Ball super laufen, tat sich allerdings noch schwer gegen den tiefstehenden Merschwitzer Beton eine Lösung zu finden. Die Gäste aus Merschwitz wurden so eingeschnürt, dass Sie sich selbst nur selten aus der eigenen Spielhälfte befreien konnten. Doch der Spielstand blieb vorerst beim 0:0. Die Weistropper ließen sich aber keineswegs verrückt machen. Sicher und souverän wurde das Spiel von hinten aus der eigenen Viererkette aufgebaut und versucht, die Gäste aus der eigenen Hälfte zu locken. Merschwitz strahlte bis dato gar keine Gefahr aus.
In der 21. Minute wurde dann Krause schön freigespielt, doch sein flacher Schuss von der Strafraumgrenze aufs linke Eck wurde vom Gästetorhüter noch zur Ecke gelenkt. Immer wieder probierte es der WSV nun, die Abwehr mit schnellen Passstafetten auszuspielen, doch die Abschlüsse waren entweder nicht präzise genug oder der letzte Pass war unsauber gespielt. Weil sich Merschwitz aber nicht richtig herauslocken ließ, war es auch nicht so einfach, deren 5-Mann-Riegel in der Abwehr zu überspielen. In der 31. Minute sorgte dann eine Standardaktion wieder für mehr Gefahr vor dem Tor. Ein langer Einwurf von Schmieder konnte vom Merschwitzer Torhüter noch soeben weggefaustet werden. Hiersemann stand hier schon zum einschieben bereit.
In der 37. Minute gab es dann endlich das erste Tor der Partie. Nach ruhigem Spielaufbau an der Mittellinie von Hiller und de Schultz wurde der Ball scharf auf Fröhlich auf die linke Seite gespielt. Fröhlich drang in den Sechzehner ein und legte den Ball klug in die Mitte zurück auf Rost, welcher aus 12 Metern flach mit der Innenseite zur hochverdienten Führung einschieben konnte.
Kurz vor der Halbzeit fasste sich Kapitän Mayer nochmal ein Herz und hämmerte aus 25 Meter Torentfernung einfach mal drauf. Sein strammer Schuss flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Schade, denn hier wäre der gegnerische Torhüter vermutlich machtlos gewesen. So ging es mit einer schmeichelhaften 1:0-Führung anschließend in die Pause.
In der Pause zeigte sich Coach Klemm sehr zufrieden mit der Umsetzung seiner Marschroute. Natürlich agierte man hier und da noch etwas unglücklich vor dem Tor. Aber hinten kam man überhaupt nicht in Bedrängnis. Mal abgesehen von einem Zweikampf im Weistropper Sechzehner in der 25. Minute, welchen Hiller souverän für sich entschied, wurden die Merschwitzer Angriffsbemühungen schon in Höhe der Mittellinie gestoppt. Das Trainerteam empfahl den Jungs, weiter ruhig zu bleiben und die schnellen Außenverteidiger noch mehr nach vorn mit einzubeziehen, um auf der Außenbahn Überzahl zu erschaffen.
Und siehe da, kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, fiel genau so das 2:0. In der 47. Minute eroberte Krause auf der rechten Seite den Ball und schickte den schnellen Ladwig zur Grundlinie. Dessen scharfe und flache Hereingabe drückte Mayer 5 Meter vor dem Tor dann zum 2:0 über die Linie.
In der Folge blieb der WSV weiter spielbestimmend und erarbeitete sich beste Chancen. In der 50. Minute spielte Mayer im gegnerischen Sechzehner einen Querpass auf Hiersemann, der den Ball leider aus guter Position über das Tor beförderte. Drei Minuten später war es wieder Hiersemann, der im Sechzehner sehr aussichtsreich freigespielt wurde, doch auch dieser Abschluss ging über das Gehäuse. Es sollte einfach nicht sein Tag sein.
Und so kam es, wie es im Fußball eben immer so kommt. Mit der ersten Torchance für die Gäste nach 55. Minute gelang dem TSV der Anschlusstreffer zum 2:1. Ein langer Pass aus der eigenen Hälfte der Merschwitzer fand deren Außenspieler, der den Ball in den Sechzehner leitete. Dort schob der Stürmer flach am bislang weitestgehend beschäftigungslosen Kuschminder flach zum 2:1 ein. Hier waren die Abwehrspieler für einen Moment zu weit weg von Ihren Gegenspielern, und das wurde sofort bestraft.
Kurze Zeit später wurde der Merschwitzer Stürmer Kunz dann leider mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ausgewechselt. In einem Zweikampf mit Hiller, landete er hart auf dem Boden und konnte nur unkontrolliert abrollen. Schon nach dem Aufstehen griff er sich sofort zur Schulter und konnte nicht mehr weiterspielen. An dieser Stelle wünschen wir natürlich gute Besserung und eine schnelle Genesung an den verletzten Spieler.
Trotz des Anschlusstreffers und der kurz danach folgenden Verletzung des Merschwitzer Spielers, ließ sich der WSV nicht aus der Ruhe bringen und beherrschte weiterhin das Spielgeschehen. In der 65. Minute gab es eine Ecke von Krause, welche geklärt werden konnte, den Abpraller schnappte sich Mayer und hielt aus 20 Metern Entfernung einfach mal drauf. Der Hüter bekam gerade noch die Fäuste hoch und konnte den Ball noch entschärfen.
Wenige Minuten stach Mayer dann aber erneut zu. Nach einem schönen Heber von Rost über die Abwehr war Mayer frei durch und hielt von der Strafraumgrenze drauf. Seinen strammen Volleyschuss erwischte der Hüter zwar noch mit den Handschuhen. Den Einschlag ins Netz zur 3:1-Führung konnte er dennoch nicht verhindern.
Zehn Minuten vor Spielende setzte Rost dann noch mal den trickreichen Rehn im gegnerischen Sechzehner in Szene. Mit starker Technik und schnellen Haken vernaschte Rehn zwei Gegenspieler, doch sein Abschluss ging knapp rechts unten am Tor vorbei. Bei Merschwitz fehlte hinten heraus die Kraft, um sich noch einmal aufzubäumen. So blieb es beim 3:1-Spielstand und dem ersten Sieg in der Kreisliga in der neuen Saison.
Der WSV zeigte hier einen souveränen Auftritt und behielt so völlig zurecht die drei Punkte in Weistropp. Coach Klemm sagte kurz nach dem Spiel: „Wie erwartet trat Merschwitz extrem defensiv an, was uns in den ersten 30 Minuten vor eine schwere Aufgabe gestellt hat. Wir hatten hier zwar schon einige Chancen, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Der Dosenöffner in der 37. Minute mit dem Treffer von Stanley tat der Truppe gut und verstärkte noch einmal das Selbstvertrauen. Das wir in der zweiten Halbzeit direkt mit dem 2:0 starten hat uns dann die letzte nötige Sicherheit gegeben. Wenn wir heute unsere Chancen besser genutzt hätten, wäre es deutlicher geworden. Alles in allem sind wir aber sehr stolz auf die Männer. Das war eine tolle Leistung. Daran wollen wir jetzt in den nächsten Wochen natürlich anknüpfen.“
Bedanken möchten wir uns natürlich auch bei den zahlreichen Zuschauern und hoffen euch beim nächsten Mal wieder am Sportplatz begrüßen zu dürfen.
Nächsten Sonntag (27.09.2020) fährt die 1. Mannschaft nach Nossen und will dort am liebsten gleich weitere 3 Punkte sammeln. Wir freuen uns über jeden Zuschauer, der die Reise mit antritt.
Bleibt sportlich und vor allem weiterhin gesund.
Aufstellung:
Tor: Kuschminder
Abwehr: Ladwig, Hiller, de Schultz, Schmieder (90. Woiterski)
Mittelfeld: Rost, Freund, Fröhlich
Sturm: Krause (80. Kretschmer), Hiersemann (60. Rehn), Mayer