Mo., 21.10.2019
Am Samstag den 19.10.2019 stand für den Weistropper SV nach dem frühen Pokalaus in der Vorwoche wieder ein Heimspiel in der 1. Kreisklasse auf dem Programm. Zu Gast waren die Sportfreunde der 3. Mannschaft des FV Großenhain, die sich in den letzten zwei Jahren so ein bisschen zum Angstgegner des WSV gemausert hatten, konnte man doch nur eines der vergangenen vier Spiele gegen Großenhain für sich entscheiden. Coach Klemm feierte nach gesundheitlicher Auszeit sein Comeback an der Seitenlinie und wollte das natürlich auch siegreich gestalten. An dieser Stelle möchte sich die komplette Mannschaft noch einmal bei Co-Trainer Mark bedanken, welcher uns die letzten Wochen sehr gut betreut, trainiert und immer wieder perfekt auf die Gegner eingestellt hat. Die ganze Truppe ist froh, mit dem Gespann Klemm/Mark zwei Trainer im Team zu haben, die mit vollem Elan und viel Herzblut dabei sind und wöchentlich versuchen, das Maximale aus allen Mannschaftsteilen herauszuholen.
Die Mannschaft musste wieder etwas umgebaut werden, weil mit Hiersemann und Krause zwei Stürmer aus der Büffelherde sowie mit Ladwig, Woiterski, Müller und Rehn potentielle Stammspieler fehlten oder angeschlagen auf der Bank Platz nahmen. Aber die Mannschaft hat in dieser Woche gut trainiert (am Donnerstag fanden 21(!) Spieler den Weg zum Training) und natürlich waren alle heiß darauf, die nächsten drei Punkte in Weistropp zu behalten.
Pünktlich um 15 Uhr wurde das Spiel bei angenehm herbstlichen Temperaturen vom Schiedsrichter angepfiffen. Die Marschroute war klar: Ball und Gegner laufen lassen und immer wieder über die schnellen Außenspielern gefährliche Situationen kreieren. Von Anfang an war dem WSV auch anzusehen, dass man das Spiel gleich in die eigene Hand nehmen wollte. Das Spiel wurde ruhig von hinten aufgebaut und der Ball lief in den ersten fünf Minuten gut in den eigenen Reihen, ohne aber für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Dann aber der spontane Nackenschlag in der 7. Minute. Nach einem langen Ball der Großenhainer Gäste behauptete deren Stürmer diesen gut an der Strafraumgrenze, drang in den Strafraum ein und wurde regelwidrig von Hiller zu Fall gebracht. Dem Schiedsrichter blieb hier nichts anderes übrig, als auf Strafstoß zu entscheiden. Der fällige Elfer führte zum 0:1 für Großenhain. Torhüter Kuschminder ahnte zwar die richtige Ecke, konnte sich aber nicht lang genug machen, um den erst 2. Gegentreffer in dieser Saison zu verhindern.
Wer jetzt allerdings glaubte, der WSV würde sich geschockt zeigen, lag absolut falsch. In den nächsten 20 Minuten wurde ein wahres Offensivfeuerwerk abgebrannt. In der 10. Minute die perfekte Antwort. Freund steckte den Ball flach auf den durchstartenden Kapitän Mayer durch. Mayer umkurvte den Torhüter und schob flach zum schnellen 1:1-Ausgleich ein. Nun sollte es Schlag auf Schlag gehen.
Drei Minuten später ging der WSV erstmals in Führung. Eine Ecke durch Mayer landete über Umwege am Strafraumeck bei Schiffer, welcher in dieser Saison erstmals in der Startelf stand. Sein Schuss wurde noch abgeblockt und landete bei Fröhlich, der wie ein ausgebildeter Samba-Tänzer die Hüften schwang, sich so im Strafraum an drei Gegenspielern vorbeischlängelte und den Ball flach zur 2:1-Führung verwandelte.
Wieder nur zwei Minuten später schon der nächste Treffer. In der 15. Minute landete ein weiter Einwurf auf der rechten Seite bei de Schultz und der erinnerte sich an das, was Coach Mark den Spielern zwei Wochen lang im Training eingetrichtert hatte. Er ging mit Tempo in den Strafraum und spielte den Ball scharf quer durch den 5-Meter-Raum, wo Mayer zur Stelle war und nur noch den Fuß zum 3:1 hinhalten musste. Ein mustergültiger Angriff der zeigte, dass die Spieler des WSV so langsam Ihre Laufwege verinnerlichen und die Tipps der Trainer vom Training im Spiel umsetzen.
Mit der beruhigenden Führung im Rücken ließ der WSV aber nicht locker. Der Ball ging fast ausschließlich durch die Reihen der Weistropper, die Gäste konnten kaum noch für Entlastung sorgen und wurden in der eigenen Hälfte eingeschnürt. In der 25. Minute dann der nächste Treffer. Kroschwald wurde in zentraler Position 20 Meter vor dem gegnerischen Tor nicht angegriffen und zog einfach mal ab. Sein gezielter Schuss konnte vom Torhüter nicht pariert werden und landete oben in der Ecke zur verdienten 4:1-Führung.
In den letzten 20 Minuten der ersten Hälfte spielte nur noch der WSV nach vorn. Von den Gästen aus Großenhain kam seit dem Elfmeter in der 7. Minute kein Abschluss mehr auf das Tor von Kuschminder und die Heimmannschaft hätte durchaus den Sack schon zu machen können, aber de Schultz hatte bei seinen Abschlüssen kein Glück. Nachdem der eigentlich gelernte Stürmer bisher alle Saisonspiele in der Innenverteidigung bestritt, wurde er heute auf dem Flügel von der Leine gelassen, doch das Glück war nicht auf seiner Seite. Böse Zungen behaupten ja, dass am Spielfeldrand Wetten abgeschlossen wurden, ob er in diesem Spiel trifft oder nicht. In der 35. Minute bekam er die Flanke von Schmieder und zog direkt ab, doch der Torhüter parierte. Keine drei Minuten später tauchte er halbrechts allein vor dem Torhüter auf, aber schloss viel zu überhastet und pomadig ab, sodass der Ball einen Meter rechts am Tor vorbei ging.
In der 44. Minute dann noch eine Riesenchance auf Seiten der Hausherren. Hiller überlief mit viel Geschwindigkeit zwei Gegenspieler im Mittelfeld und steckte auf Mayer durch. Der behielt die Übersicht und spitzelte den Ball quer am herauseilenden Torhüter vorbei zu Schiffer. Dessen erster Kontakt war leider etwas unsauber und so fand er mit seinem Abschluss nur den Rücken von einem rettenden Abwehrspieler auf der Torlinie. So ging es mit 4:1 in die Pause. Man hätte hier gut und gern mit zwei oder mehr Toren in Führung liegen können, aber hier und da fehlte es an etwas Kaltschnäuzigkeit und Glück.
In der Pause lobte des Trainergespann Klemm/Mark die gute Mannschaftleistung und sah keine Grund jetzt schon personelle Veränderungen vorzunehmen. So ging es mit denselben Spielern in die zweite Halbzeit. Kaum angepfiffen, bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie in Halbzeit 1. Der WSV ließ wieder Ball und Gegner laufen. Großenhain tat sich sichtlich schwer, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Zu frisch und spritzig spielten die Gastgeber einfach Ihren Stiefel weiter. Auch der Schiedsrichter hatte heute keinerlei Mühe mit der Partie. Alles lief sauber und es kamen auch kaum grenzwertige Zweikämpfe zustande, weil die Weistropper Spieler heute einfach immer einen Tick schneller waren und den Ball so gut zirkulierten, dass die Gäste aus Großenhain kaum in Ballnähe kamen.
Die erste gefährliche Torannäherung des WSV in der zweiten Hälfte erfolgte in der 55. Minute. Kroschwald flankte den Ball hoch und scharf in den Sechzehner, ein Großenhainer Abwehrspieler traf den Ball nicht richtig und der Klärungsversuch ging nur knapp übers eigene Gehäuse. Die anschließende Ecke wurde abgeblockt, aber von de Schultz noch einmal scharf gemacht. Seine Flanke fand Hiller am Elfmeterpunkt, doch dessen Kopfball landete knapp neben dem linken Pfosten. Es hätte sich niemand beschweren dürfen, wenn der WSV hier schon höher geführt hätte, doch die vielen Abschlüsse wurden heute teilweise etwas zu fahrlässig nicht genutzt.
In der 60. Minute dann der nächste Treffer. Kapitän Mayer drehte sich am Strafraum um seinen Gegenspieler und zog einfach mal ab. Sein Schuss schlug stramm unter der Latte zum 5:1 ein. Wahnsinn, das ist jetzt schon der 11. Treffer im 6. Spiel für unsere Nummer 15, der momentan einfach alles zu gelingen scheint.
In der 62. Minute dann der einzig wirklich nennenswerte Angriff der Großenhainer. Der WSV war im Kollektiv etwas zu weit aufgerückt, so dass der hohe Befreiungsschlag der Gäste einen Stürmer ca. 35 Meter vor dem Tor des WSV fand. Der ging noch ein paar Schritte und schoss den Ball Richtung Gehäuse, aber Kuschminder war zur Stelle und fischte diesen Ball noch aus dem Angel. Eine starke Szene von beiden Akteuren. Die anschließende Ecke für Großenhain brachte nichts ein und so trug der WSV den nächsten Angriff vor.
Nach einigen kurzen Pässen in der gegnerischen Hälfte, spielte Fröhlich den Ball auf Pietzsch, der fasste sich aus 18 Meter Torentfernung ein Herz und schloss einfach mal mit links ab. Der Abschluss überraschte sowohl Mit- als auch Gegenspieler und schlug unhaltbar im Kreuzeck zum 6:1 für den WSV ein.
Anschließend merkte man, dass der WSV einen Gang zurückschaltete. Man befand sich zwar weiterhin dauerhaft nur in der Hälfte des Gegners, doch man führte die Angriffe nicht mehr mit voller Geschwindigkeit und letzter Konsequenz zu Ende. Es dauerte bis zur 75. Minute bis zum nächsten Treffer. Dieses Mal war es Freund, der aus gut und gern 28 Meter zentral vor dem Tor einfach mal seine linke Klebe auspackt und den Ball hoch ins Tor zum 7:1 beförderte. Der Torwart sah hier etwas unglücklich aus, aber womöglich wurde Ihm hier etwas die Sicht versperrt und er sah den Ball zu spät.
Auch in den letzten 15 Minuten spielte nur der WSV nach vorn. In der 82. Minute war es der eben eingewechselte Stephan „Effe" Böhme, welcher es sich durch seine sehr starke Trainingsbeteiligung verdient hatte, heute im Kader zu stehen, obwohl er tendenziell ein Kandidat für die 2. Mannschaft der Weistropper ist, der fast das Tor des Tages geschossen und sich so bei der 1. Mannschaft unsterblich gemacht hätte. Mit einer guten Ballbehandlung, die im Training so noch niemand bei Ihm entdeckt hat, rauschte er im Strafraum an seinen zwei Gegenspielern vorbei und chippte den Ball über den herauslaufenden Torwart hinweg aufs lange Eck. Leider verhinderte der Pfosten hier seinen Premierentreffer für die 1. Mannschaft und so muss sich die Mannschaft weiterhin gedulden, bis auch er endlich in den erlesenen Kreis der Spieler kommt, die dem Team noch eine Kiste Hopfenblütentee spendieren müssen.
In der 85. Minute versuchte es de Schultz auch noch einmal, aber er hatte heute einfach kein Glück. Eine Flanke von Schmieder nahm er direkt per Volley, doch der stramme Schuss wurde vom Hüter noch entschärft. Andersrum klappte es dann besser.
In der 88. Minute kam eine Ecke von de Schultz leicht abgefälscht zu Schmieder und der brauchte den Ball nur noch mit seinem wohlgeformten Bauch zum 8:1-Endstand über die Torlinie drücken.
Somit endete das Spiel also mit einer erneut starken und ansehnlichen Leistung der Weistropper Spieler, die nun mit 18 Punkten und einem Torverhältnis von 32:2 wieder an der Spitze der Tabelle stehen, allerdings punktgleich mit dem ebenfalls immer siegreichen Aufsteiger SV Hirschstein.
Coach Klemm war sichtlich glücklich über sein gelungenes Comeback und die gute Leistung seiner Mannschaft und sagte kurz nach dem Spiel: „Heute hat es großen Spaß gemacht zuzusehen. Gerade in Halbzeit 1 haben wir sehr überlegten und kontrollierten Fußball gespielt. Wir haben es in den richtigen Momenten immer wieder schnell gemacht und uns für den Aufwand belohnt. Den Strafstoß gegen uns kann man geben, war aber so gesehen auch die wirklich einzige Chance im ganzen Spiel für den Gegner! Großen Respekt an alle Mannschaftsteile für die geschlossene Defensivleistung. Das Mittelfeld war heute überragend. Ich freue mich schon auf das Spiel nächste Woche."
Nächste Woche geht es für die Mannschaft zur zweiten Vertretung des Meißner SV 08. Anstoß ist Sonntag den 27.10.2019 um 13:00 Uhr in Meißen auf dem Kunstrasen.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für die tolle und lautstarke Unterstützung und wir freuen uns schon, euch auch in Meißen zum nächsten Spiel begrüßen zu dürfen. (FdS)
Aufstellung:
TW: Kuschminder
Abwehr: Pietzsch (79. Böhme), Hiller, Exner, Schmieder
Mittelfeld: Freund, Fröhlich, Kroschwald
Sturm: Mayer (67. Rentzsch), Schiffer, de Schultz
Bank: Müller (geschont)