Mo., 14.10.2019
Am Samstag, den 12.10., stand für die erste Mannschaft des Weistropper SV wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Abseits vom Ligaalltag gastierte dieses Mal der zwei Klassen über uns spielende FV Zabeltitz aus der Kreisoberliga. Trotz des zweifachen Ligaunterschieds, deuteten die Vorzeichen aber auf ein enges und spannendes Spiel hin. Der WSV stand zu dem Zeitpunkt mit fünf Siegen aus fünf Spielen mit an der Ligaspitze und die Zabeltitzer in ihrer Liga momentan mit zwei Punkten am Tabellenende.
Die Weistropper mussten aber auch auf einige Leistungsträger wie Kapitän Mayer, Hiersemann, Hiller und Exner verzichten. Dafür standen mit Krause und de Schultz zwei ausgeruhte Urlaubsrückkehrer wieder zur Verfügung. Für Trainer Mark hieß es also wieder etwas umbauen und die Mannschaft bestmöglich einstellen. 15 Uhr wurde das Spiel bei warmen herbstlichen Temperaturen, aber starkem Wind, angepfiffen. Vorab ist noch zu sagen, dass Schiedsrichter Schönfeld heute leider nicht seinen besten Tag hatte und sehr oft nicht wirklich auf Höhe des Spielgeschehens war.
Beide Mannschaften waren direkt im Spiel und das Tempo war sofort hoch. Die Gäste aus Zabeltitz versuchten in den ersten 15 Minuten gleich den Spielaufbau des WSV zu stören. Über die Balleroberungen wurden immer wieder schnelle Konter gefahren, welche aber noch nicht wirklich gefährlich wurden. Der WSV probierte es wie gewohnt über einen sicheren Spielaufbau von hinten und Angriffe über die schnellen Außenspieler, um von dort aus die Abwehr auszuhebeln, aber auch diese Bemühungen führten noch nicht zum gewünschten Erfolg.
Insgesamt muss man aber sagen, dass Zabeltitz zu Spielbeginn mehr Kontrolle über das Geschehen hatte und so kam es auch, dass die Gäste in der 17. Minute in Führung gingen. Im Mittelfeld ließ man den Gegner 20 Meter ohne wirkliche Gegenwehr ziehen und dieser spielte einen Pass in die Schnittstelle auf den Stürmer. Die Weistropper Innenverteidiger konnten den Pass nicht abfangen und so schob der Gästestürmer flach rechts zum 0:1 an Kuschminder vorbei ins Tor.
Doch als wäre das ein Weckruf gewesen, waren von nun an die Weistropper aktiver und übernahmen die Kontrolle über das Spiel. In der 23. Minute dann der Ausgleich. Ein langer Ball von de Schultz fand den durchstartenden Kroschwald am gegnerischen 16-zehner. Dieser verzögerte geschickt und schob flach ins lange Eck zum 1:1 ein.
Keine zwei Minuten später war es dann ein Freistoß von Freund aus dem Halbfeld, der die Führung brachte. Der Ball wurde scharf auf den 2. Pfosten getreten, wo die Weistropper Stürmer zwar knapp verpassten, aber ein Zabeltitzer Abwehrspieler den Ball unglücklich ins eigene Gehäuse zur 2:1-Führung für den WSV versenkte.
In der Folge waren es nun wieder die Gäste, die versuchten den Ausgleich zu erzielen, aber der Weistropper Torhüter hielt zweimal stark. Erst verlor Woiterski im Sechzehner seinen Gegenspieler kurz aus den Augen, den Schuss parierte Kuschminder. In der 35 Minute fischte er dann einen Ball aus dem Winkel nach einem strammen Schuss der Gäste. Hier hätte allerdings schon vorab abgepfiffen werden müssen, weil de Schultz im eigenen Sechzehner beim Klärungsversuch von hinten getreten wurde, aber das hatte der Schiedsrichter nicht erkannt.
Danach gab es auf beiden Seiten keine wirklich nennenswerte Torannäherung mehr und so ging es mit 2:1 für den WSV in die Pause.
In der zweiten Halbzeit spielten die Weistropper nun gegen den Wind und taten sich sichtlich schwerer als in den ersten 45 Minuten. Die junge Zabeltitzer Mannschaft machte es aber auch sehr gut und stellte den WSV schon tief in der eigenen Hälfte zu, sodass kein vernünftiger Spielaufbau mehr zustande kam. Bis zur 60. Minute hatte der WSV zwar durch zwei schnelle Konter noch die Chance, die Führung zu erhöhen, aber die beiden Angriffe wurden etwas unsauber zu Ende gespielt, sodass man zu keinen guten Schusspositionen kam.
So kam es wie es kommen musste. In der 65. Minute konnten sich die Weistropper hinten nicht befreien und der Schiedsrichter half dabei kräftig mit. Einen eigentlich harmlosen Angriff wollte de Schultz gerade klären, als er erneut unsanft von hinten von den Beinen geholt wurde. Jedem war klar, das ein Pfiff folgen würde, nur der Schiri machte keine Anstalten zu pfeifen, weil er die Situation anders wahrgenommen hat. So schnappte sich der Zabeltitzer Stürmer den Ball und netzte zum 2:2 ein. Ein unnötiges Gegentor, aber auch der Schiedsrichter ist leider nur ein Mensch und macht Fehler. Wenn er ehrlich reflektiert, waren es aber an diesem Nachmittag ein paar zu viel.
Nur zwei Minuten später dann wieder Zabeltitz. Ein Mittelfeldspieler setzte sich mit einer starken Einzelaktion durch die Mitte gut durch, sein strammer Abschluss konnte von Kuschminder nicht mehr pariert werden. Somit stand es nach dem Doppelschlag und dem blitzsauberer Angriff nun 2:3 für die Gäste.
Coach Mark versuchte mit ein paar Umstellungen und Wechseln die Weistropper wieder auf die Siegerstraße zu bringen, aber die Verunsicherung war den Jungs nun sichtlich anzumerken. Die Jungs waren zwar weiterhin stets bemüht, aber so richtig sollte nach vorn kein guter Abschluss mehr zu Stande kommen. So waren es am Ende die Zabeltitzer, welche die Umstellungen des WSV clever ausnutzen und in der 80. Minute zum 2:4 und in der 85. Minute zum 2:5 erhöhen. Auch hier war ein Treffer leicht abseitsverdächtig, aber unter dem Strich setzten sich die Gäste am Ende doch verdient durch und gewannen das Spiel mit 2:5.
Coach Mark sagte kurz nach dem Spiel: "Prinzipiell haben meine Jungs über 65 Minuten sehr viel richtig gemacht und stark mitgehalten, doch am Ende haben sich die Gäste verdient, wenn auch mit dem ein oder anderen Treffer zu hoch, durchgesetzt. Der Schiedsrichter war heute leider absolut nicht auf der Höhe und hat nicht seinen besten Tag erwischt, aber das kommt vor. Nächste Woche geht es wieder um Punkte und da greifen wir wieder voll an."
Somit geht die diesjährige Pokalreise also zu Ende, bevor sie richtig angefangen hat. Aber es war der berühmte Dämpfer zur richtigen Zeit. Die Weistropper Jungs werden aus dieser Niederlage Ihre Lehren ziehen und nächste Woche noch bissiger zurückkommen, um weiter am ganz großen Ziel Aufstieg in die Kreisliga zu arbeiten.
Wir wünschen den Zabeltitzern noch viel Erfolg im Pokal und drücken ihnen die Daumen, dass sie auch im Ligaalltag den Anschluss nicht verlieren.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für die erneut tolle Unterstützung und hoffen euch auch am Samstag den 19.10. zum Heimspiel gegen die 3. Mannschaft von Großenhain wieder begrüßen zu dürfen, wenn es darum geht, die nächsten 3 Punkte zu holen. In diesem Sinne: bleibt sportlich! (FdS)
Aufstellung:
Tor: Kuschminder
Abwehr: Pietzsch, Ladwig (70. Fleischer), de Schultz, Woiterski
Mittelfeld: Freund, Kroschwald (76. Bechler), F. Müller
Sturm: Krause, Fröhlich (76. D. Müller), Schmieder