Mo., 30.09.2019

Spitzenspiel in Weistropp bei bestem Fußballwetter, 20 Grad und Sonnenschein – Sportlerherz was willst du mehr. Dem Trainerteam stand wieder ein sehr breit aufgestellter Kader zur Verfügung, einzig die Urlauber de Schultz und Krause sowie Rehn, welcher verletzungsbedingt fehlte, mussten ersetzt werden.

 

Vor dem Spiel wurde noch ein verdienstvoller Spieler verabschiedet – mit Marius Lentes verlässt uns nicht nur ein sehr guter Fußballer in seine alte Heimat, sondern auch ein sehr guter Freund. Zum Abschied gab es noch eine Collage mit seinen besten Szenen sowie ein Trikot des WSV. mit seiner #12 überreicht. Lieber Marius, wir wünschen Dir in deiner neuen/alten Heimat alles erdenklich Gute, beruflich wie auch sportlich und privat viel Glück und Erfolg. Du bist auf unserem Sportplatz zu jeder Zeit herzlich willkommen. Mach et jut, Jung!

 

Nun aber zum Spiel – die Zielstellung war klar, die Tabellenführung sollte unter allen Umständen verteidigt und im Idealfall ausgebaut werden. Und vorab, dieses Spiel hielt alles, was ein Spitzenspiel ausmacht – viel Kampf und Leidenschaft, strittige Szenen und sauber herausgespielte Tore.

In den ersten 15 Minuten neutralisierten sich dabei beide Mannschaften im Mittelfeld, nennenswerte Strafraumszenen waren noch Mangelware – einzig ein Schuss an die Latte durch Schmieder sowie eine Aktion der Gäste, welche nicht verwertet werden konnte, sind erwähnenswert.

Nach ca. 23 Minuten dann eine Ecke von rechts durch Mayer, Getümmel im Strafraum und Müller versenkt den Ball per Kopf im Tor – doch Schiri Pappermann, der heute im Allgemeinen nicht seinen besten Tag erwischte, pfiff die jubelnden Weistropper zurück. Dem Tor soll ein absichtliches Handspiel von Hiersemann vorausgegangen sein, welcher jedoch von seinem Gegenspieler von hinten geschoben wurde. Darüber beschwerte sich Hiersemann etwas zu aufbrausend, wofür er Gelb bekam – diese sollte noch entscheidend im weiteren Verlauf des Spiels sein.

Danach Strehla mit einem starken Angriff über die linke Seite und der flachen Eingabe, die jedoch durch Woiterski im letzten Moment geklärt werden kann. Die Partie wurde zunehmend schroffer und die Zweikämpfe bissiger.

In der 27. Minute legen sich dann die Gäste das Ei selbst ins Nest – beim Versuch hinten raus zu spielen, setzt Hiersemann die Abwehr stark unter Druck. Beim Versuch zu klären schießt Torwart Dietrich seinen eigenen Mann an, von wo aus der Ball zum 1:0 ins Tor kullert.

Nur sechs Zeigerumdrehungen später aber der direkte Ausgleich für die Gäste. Nach einem leichtfertigen Ballverlust des WSV auf Höhe der Mittellinie, machen es die Strehlaer schnell und verlagern das Spiel mit einem starken Pass in die Schnittstelle. Der aufgerückte Pietzsch kann seinen Gegenspieler nicht mehr halten und der lässt sich alleine vor Kuschminder die Chance nicht entgehen. Das erste Gegentor für Weistropp nach 393 Minuten.

Danach das Spiel sehr zerfahren und mit vielen kleinen Nicklichkeiten. Beide Mannschaften nicht mit der letzten Konsequenz und leichten Fehlern im Aufbauspiel.

In der 42. Spielminute dann eine scheinbar harmlose Aktion an der Seitenlinie. Hiersemann im Zweikampf, setzt sich durch und spielt einen guten Pass zu Schmieder. Plötzlich der Pfiff von Schiri Pappermann und die Ampelkarte für Hiersemann. Was war passiert? Scheinbar sah der Gegenspieler den Ball im Aus, dem war aber nicht so. Echauffiert darüber sah sich Hiersemann zu einem Kommentar (welcher aber keinesfalls beleidigend oder obszön war) über die Spielweise der Gäste hingezogen, welche mit Zwischenrufen scheinbar den Schiri „lenken" wollten. Dies sah Pappermann anders und schickte Hiersemann mit gelb-rot vom Platz - ein vollkommen überzogener und unnötiger Platzverweis. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl, hätte es eine Ermahnung und ein letzter Warnschuss auch getan. So musste der WSV die zweite Halbzeit in Unterzahl spielen.

    

     

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In der Halbzeitansprache des Trainers wurde es erstmals in dieser Saison laut in der Kabine. Zwar wurde wieder viel richtig gemacht, doch sprach Coach Mark die mangelnde Disziplin und die Zwischenrufe in Bezug auf die Schirientscheidungen an. Dies wurde bereits vor dem Spiel angesprochen, jedoch nicht umgesetzt. Für die zweite Hälfte nahmen sich die Männer vor, gemeinsam zu kämpfen und als ein Team auf dem Platz zu stehen. In Folge der Unterzahl wurde das System leicht angepasst. Voll motiviert ging man die zweiten 45 Minuten an.

Strehla versuchte nun natürlich, die Überzahl für sich zu nutzen. Zwar hatten die Gäste in den ersten Minuten der zweiten Hälfte mehr Ballbesitz, zählbares konnten Sie daraus aber nicht erzielen. Weistropp stand kompakt und verschob clever, so dass die Räume eng gemacht wurden. Vorne liefen die beiden Spitzen Mayer und Schmieder gut an und störten das Aufbauspiel.

In der 55. Minute dann eine identische Situation wie vorm 1:0 – Strehla mit dem Versuch des geordneten Spielaufbaus und Weistropp mit aggressivem Anlaufen des Gegners. Einen Rückpass zum Torwart kann dann Kapitän Mayer erlaufen, bleibt im Pressschlag-Duell Sieger und kann den Ball ins leere Tor schieben. 2:1 für den WSV. Dieses Tor pushte nochmal alle auf und neben dem Platz und kitzelte aus jedem die letzten notwendigen Prozentpunkte heraus.

Coach Mark dann mit zwei wichtigen Wechseln – mit Kroschwald und Ladwig brachte man frischen Wind und die nötige Aggressivität ins Spiel. Beide sollten im Verlauf des Spiels an den entscheidenden Situationen beteiligt sein.

Die Gäste aus Strehla konnten aus der Überzahl weiter kein Kapital schlagen, gefährliche Torraumszenen gab es nicht. Weistropp stand im 4-4-1 System kompakt und ließ wenig zu, strahlte mit schnellen Kontern aber mehr Torgefahr aus als die Gäste.

Einer dieser Konter brachte dann in der 83. Min die Vorentscheidung – nach starker Balleroberung durch Ladwig wird das Spiel über Kroschwald schnell gemacht. Dessen Pass zu Müller leitet dieser weiter in den Lauf von Mayer. Der kann sich im Laufduell behaupten und schiebt die Kugel ins lange Eck zum 3:1. Pure Ekstase dann bei der Jubeltraube auf dem Platz.

Die restliche Zeit spielte der WSV routiniert runter und konnte das Ergebnis sogar noch auf 4:1 hochschrauben. Eine erneut starke Balleroberung durch Ladwig war der Ausgangspunkt. Diesmal lief Kroschwald stark über rechts, seine butterweiche Flanke findet am langen Pfosten Fröhlich. Der lässt seinen Gegenspieler eiskalt ins leere rutschen und schiebt die Kugel zum Endstand ins Tor.

Eine absolut starke Willens- und geschlossene Mannschaftsleistung bringt dem WSV gegen den direkten Verfolger somit den 5. Sieg im 5. Spiel.

Coach Mark nach dem Spiel in voller Ekstase: „Wir sind sehr, sehr stolz auf die Leistung der Mannschaft. Von Beginn an war zu merken, dass die Jungs heiß sind, um alles zu geben, Wir haben wieder das umgesetzt, was uns die letzten Wochen so stark gemacht hat. Heute hatten wir zudem das Glück, was wir die gesamte letzte Saison vor dem Tor nicht hatten. Nach dem Rückschlag mit dem Platzverweis hat jeder für den anderen gekämpft, sodass wir in der zweiten Halbzeit sogar noch einmal aufdrehen konnten. Am Thema Disziplin auf dem Platz wird die nächsten Wochen aber noch intensiv gearbeitet werden müssen."

Scheinbar scheinen Spiele vor geplanten Mannschaftsabenden in Weistropp immer besonders zu sein, so war es auch schon in der Saison 2017/18 sowie im letzten Jahr, als jeweils knapp gewonnen wurde. So lässt es sich abends aber gleich noch besser feiern. Das taten die Jungs auch ausgiebig. (Bericht folgt)

Nächste Woche ist aufgrund des Tages der deutschen Einheit ein langes und spielfreies Wochenende, am 12.10. empfängt man dann zum Pokalspiel den Kreisoberligisten FV Zabeltitz auf dem Sportplatz in Weistropp.

Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für die an diesem Samstag überragende Unterstützung und hoffen, Euch auch beim nächsten Heimspiel wieder an der Seitenlinie zu sehen. Bis dahin bleibt sportlich und fair! (PM)

 

Aufstellung:

Tor: Kuschminder

Abwehr: Pietzsch (66. Ladwig), Exner, Hiller, Woiterski

Mittelfeld: Freund, Fröhlich, Müller

Sturm: Schmieder (63. Kroschwald), Hiersemann, Mayer (90. Bechler)

 

   
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