Mo., 02.09.2019
Am Sonntag den 01.09.2019 trat die 1. Mannschaft des Weistropper SV die Reise zum SV 20 Koselitz an. Eine weite Fahrt in der noch jungen Saison, in welche der WSV mit einem 5:0-Heimsieg gegen Borna letzte Woche optimal startete. Die Gastgeber aus Koselitz waren einem Startsieg auch sehr nah, aber eine 2:0-Führung beim SV Baßlitz wurde in den letzten 20 Minuten noch verspielt und so verlor man den Auftakt mit 2:3.
Trainer Mark stand auch am 2. Spieltag wieder eine starke und ausgeglichene Truppe zur Verfügung. Müller, Pietzsch und Kroschwald waren neu an Bord, dafür musste man diese Woche auf Freund (Urlaub) und die drei angeschlagenen bzw. erkrankten Rehn, Hiller und Schröder verzichten. Alles in allem ist der Kader in dieser Saison aber so breit und qualitativ stark besetzt, dass jeder jeden 1:1 ersetzen kann. Und so war auch im sonnigen Röderaue das Ziel, die nächsten 3 Punkte einzufahren.
Überpünktlich um 14:55 Uhr wurde das Spiel vom über 90 Minuten sehr souverän leitenden Schiedsrichter Noppes angepfiffen. Bei sommerlich warmen 30 Grad sollten es wieder zwei kräftezehrende Halbzeiten für alle Akteure werden. Die Gäste aus Weistropp versuchten von Anfang an, das Zepter des Handelns in die Hand zu nehmen. Die Devise zum gewünschten Erfolg war gleich sichtbar: über eine stabile Abwehr und ein kompaktes Mittelfeld besinnte man sich auf die eigene Stärke mit viel Ballbesitz und sauberem Kurzpassspiel, vorn sollte die „Büffelherde“ viel rotieren und das gegnerische Tor aus allen Lagen unter Beschuss nehmen. Die Gastgeber aus Koselitz gingen das ganze etwas anders an und so versuchte man mit schnellen Kontern, anhand von langen und weiten Bällen, die Abwehr des WSV zu überwinden. So waren es auch die Gastgeber, welche nach zwei Minuten den ersten Torschuss abfeuerten, doch der abgefälschte Ball aus 20m stellte Torhüter Kuschminder vor keine ernsthafte Gefahr.
Eine anfängliche Nervosität war den Spielern des WSV schon anzumerken, doch nach 6 Minuten war diese schon gänzlich verflogen, nachdem der erste sauber durchgeführte Angriff gleich zum Torerfolg führte. Hiersemann erkämpfte sich den Ball auf Höhe der Mittellinie und spielte einen schnellen Ball in die Spitze auf Krause. Krause wiederum spielte weiter auf Kroschwald und der fand mit seiner Flanke von links den im Sechzehner postierten Kapitän Mayer, welcher den Ball in unnachahmlicher „Gerd-Müller-Gedächtnis-Manier“ direkt volley nahm und den Ball unhaltbar im linken Winkel zum 0:1 einschweißte. Dieses schnelle Tor hatte natürlich einen positiven Effekt auf alle WSV-Spieler. Man merkte der Mannschaft sofort an, konzentriert und selbstbewusst bei der Sache zu sein. Mit einer Führung im Rücken ließ es sich von nun an natürlich noch einfacher spielen.
Trotzdem konnten sich die Gastgeber aus Koselitz in den ersten 20 Minuten immer wieder gut befreien und in die Hälfte des WSV vordringen. Wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. Die Weistropper Viererkette verteidigte unaufgeregt und war immer rechtzeitig zur Stelle und nah an den Gegenspielern dran. Aber auch der WSV wusste weiterhin nach vorn zu überzeugen. In der 17 Minute war es Woiterski, der sich auf der linken Seite durchtankte und den Ball in die Mitte auf Krause spielte, doch dessen Versuch konnte der Torhüter abwehren.
Fünf Minuten später dann eine Ecke von Krause. Müller stand gut platziert am 2. Pfosten und spielte den Ball scharf in den 5-Meterraum, aber Schmieder der so überrascht von der Hereingabe war, hatte hier kurzzeitig vergessen, das er im gegnerischen und nicht im eigenen Strafraum stand und klärte den Ball souverän über das Tor. In der 28. Minute kamen dann die Koselitzer erstmals richtig gefährlich vor das Tor von Kuschminder. Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde immer länger und so verlängerte ein Koselitzer Stürmer den Ball am 2. Pfosten per Kopf auf das WSV-Gehäuse. Kuschminder war hier aber hellwach und rettete mit einer starken Fußabwehr zur Ecke, welche dann nicht gefährlich wurde. Auch nach 30 Minuten bot sich den Zuschauern immer noch dasselbe Bild. Der WSV hatte deutlich mehr Spielanteile als der Gastgeber und ließ hinten relativ wenig zu. In der 31. Minute kam Hiersemann dann direkt vor dem Tor nach einem schönen Spielzug an den Ball und zog sofort ab, aber der Torhüter konnte auch diesen Ball im Nachfassen parieren.
Eine Minute später klingelte es dann aber doch endlich wieder im Tor der Gastgeber. Wieder mal war es Woiterski, der sich auf links in der eigenen Hälfte den Ball schnappte und wie ein Blitz bis zur Grundlinie an allen vorbeizog. Dort folgte dann eine Punktgenaue Flanke auf Krause, der den Ball per Volley zum 2:0 am Torwart vorbei im Tor unterbrachte. Keine 3 Minuten später hätte es dann gut und gern 3:0 für den WSV stehen können, aber Hiersemann war 10 Meter vor dem Tor so überrascht davon, dass eine Flanke von rechts zu Ihm durchkam, dass er vor lauter Schreck verzog und den Ball über das Tor setzte. Böse Zungen behaupten, er hat hier wieder pomadig agiert, aber die Fachmänner haben natürlich gleich erkannt, dass er sich die ersten 35 Minuten so viel bewegt und für die Mannschaft aufgeopfert hatte, dass hier einfach ein paar Prozent Konzentration durch Kraftverschleiß fehlten. In den letzten Minuten der ersten Hälfte hatte man mit einem Schuss von Krause nach erneuter Flanke von Woiterski, sowie einem Fernschuss von Mayer welcher knapp über die Latte segelte, noch gute Chancen um die Führung auszubauen, doch am Ende ging es mit einer klar verdienten 2:0-Führung in die Halbzeitpause.
Aus der Pause kehrte der WSV ein kleines bisschen zu schläfrig zurück und so war es Koselitz mit der ersten großen Chance in der 50. Minute. Nach einer Ecke stieg ein Koselitzer am höchsten, aber köpfte den Ball dann doch 2 Meter über das Tor drüber. Nach der kurzen Schrecksekunde waren die Weistropper aber wieder hellwach und spielten weiter munter nach vorn. In der 52. Minute kam wieder Mayer vor dem gegnerischen Tor zum Schuss, aber sein Versuch rutschte Ihm über den Schlappen. Nur 2 Minuten später war es dann Müller, bekannt für seine gefährlichen Fernschüsse, der den Ball aus 22m Entfernung nach einem schönen Spielzug aufs Tor jagen wollte. Aber auch er traf den Ball nicht optimal und so konnte wieder der gut aufgelegte Koselitzer Torwart parieren.
Nun hagelte es Chancen im Minutentakt für den WSV, einzig und allein die ausbaufähige Präzision im Abschluss sorgte dafür, dass das Spiel mit 2:0 weiterhin noch nicht endgültig entschieden war. In der 58. Minute kam Hiersemann nach einer Ecke mit dem Kopf an den Ball, aber auch dieser Versuch ging knapp über den Querbalken. Auch de Schultz wagte nun mal einen Ausflug nach vorn und kam nach einem Doppelpass mit Mayer 18 Meter vor dem Tor zu einem strammen Abschluss. Leider war auch dieser Versuch zu zentral und so kein Problem für den Torhüter. Eine kurz darauffolgende Ecke erwischte Kroschwald dann satt, aber auch sein Kopfball ging knapp über das Tor.
In der 65. Minute dann der größte Aufreger des Spiels. Ein hoher Ball der Koselitzer Mannschaft wurde von Woiterski im letzten Moment vor dem einschussbereiten Koselitzer Stürmer zu Ecke geklärt. Der Koselitzer Angreifer fühlte sich hier aber regelwidrig gestört, sodass bei Ihm kurz die Sicherungen durchknallten und er völlig übermotiviert gegen Woiterski nachtrat. Der Schiedsrichter hatte aber einen guten Blick auf das geschehen und Ihm blieb gar keine andere Wahl, als den Koselitzer 10er vorzeitig mit glatt Rot zum Duschen zu schicken.
Nur eine Minute später fiel dann die endgültige Entscheidung. Krause wurde von Kroschwald stark durch die Gasse geschickt und lief nun allein auf den Torwart zu. Seinen Schuss konnte der wirklich stark aufspielende Koselitzer Torwart noch parieren, aber der Abpraller sprang genau vor die Füße des mitgelaufenen Fröhlich, der sich mit dem 3:0 in die Torschützenliste eintragen konnte und sich somit dafür qualifizierte, durch sein erstes Pflichtspieltor für den WSV der Mannschaft sehr zeitnah eine Kiste voll mit fröhlichmachenden Gerstenkaltgetränken zu besorgen.
Nach dem 3:0 brannte nun nichts mehr an. Die Gastgeber gaben sich nach dem Tor und dem vorangegangenen Platzverweis nun geschlagen. Es war zu spüren, dass nun der Glaube und die Kraft fehlte, hier noch was zählbares zu holen.
Die Weistropper spielten in den letzten 20 Minuten weiter fokussiert nach vorn und es folgten wieder Torchancen am Fließband, welche nun aber meist leichtfertig vergeben wurden. In der 72. Minute schob Fröhlich den Ball nach einer Ecke quer rüber zu Woiterski, doch der machte es, wie es alle aus dem Training von Ihm kennen, und schoss den Ball knapp über das Tor. In der 75. Minute spielte Mayer einen schönen Steilpass auf de Schultz, aber auch der wollte seinen linken Holzfuß vor dem Tor nicht einsetzen und legte lieber mit dem rechten Außenrist quer zu Fröhlich. Der Ball verhungerte etwas unterwegs und dadurch wurde der Winkel für Fröhlich so spitz, dass er nur den Torwart anschießen konnte. In der 80. Minute zappelte der Ball noch einmal im Netz, aber das 4:0 für den WSV zählte nicht, weil Müller nach der Hereingabe von rechts vermeintlich im Abseits stand, als er den Ball über die Linie drückte.
In den letzten 10 Minuten spielten die Gäste aus Weistropp dann das Spiel locker zu Ende, ohne noch wirklich zwingend auf hochkarätige Torchancen zu gehen. So pfiff der Schiedsrichter am Ende das Spiel mit 3:0 für den WSV ab. Der Sieg war nach dieser Leistung erneut völlig verdient, aber die Gastgeber hätten sich keineswegs über eine höhere Niederlage beschweren dürfen. Somit steht der Weistropper SV nun nach 2 Spieltagen mit 6 Punkten und 8:0 Toren an der Tabellenspitze, aber die Tabelle ist noch nicht aussagekräftig, da immerhin 4 Teams eine perfekte Bilanz von 2 Siegen aufweisen können.
Coach Mark sagte kurz nach dem Spiel: „Wir sind sehr froh an die sehr gute Leistung der Vorwoche angeknüpft zu haben. Von der ersten Minute an haben wir bei sehr warmen Temperaturen Ball und Gegner beherrscht. Zudem standen wir hinten bombenfest, die einzigen beiden Chancen des Gegners hat unser Torhüter hervorragend geklärt. Auch das in der Form zum ersten Mal zusammenspielende Mittelfeld hat sein Potential mehr als nur angedeutet. Der Sturm zeigt wie im letzen Jahr seine hohe Qualität und erzeugt ständig Unruhe in der gegnerischen Hintermannschaft. Auch die 3 Einwechselspieler konnten sich schnell in das Spiel einfinden und haben auf ihren Positionen sofort überzeugt.“
Wir bedanken uns bei den mitgereisten Zuschauern für die Unterstützung. Nächste Woche herrscht allgemein Spielfrei in der Kreisklasse. Wir würden uns aber freuen euch am 14.09. 15 Uhr in Weistropp begrüßen zu können, wenn wir am 3. Spieltag die Reserve des LSV Barnitz auf dem heimischen Grün empfangen.
Aufstellung:
Tor: Kuschminder
Abwehr: Woiterski, de Schultz, Exner, Schmieder (54. Ladwig)
Mittelfeld: Kroschwald (67. Pietzsch), Fröhlich, Müller
Angriff: Mayer, Hiersemann (85. Schiffer), Krause