Mo., 05.11.2018

Am Samstag den 03.11.2018 stand das nächste Pflichtspiel der Ersten auf dem Programm. Auswärts musste man in Merschwitz gegen den heimischen TSV im Achtelfinale des Kreispokals Meißen ran. Eine sehr interessante Paarung, bedenkt man, dass beide Mannschaften sich erst in der Liga bespielt haben. Dieses Spiel endete am Ende mit einem knappen 3:2-Erfolg für den derzeitigen Ligaprimus Merschwitz.

Es sollte also wieder eine packende und enge Partie auf die Zuschauer zukommen. Natürlich wollten beide Mannschaften im Pokal noch eine Runde weiterkommen und sich für das Viertelfinale qualifizieren. Aufgrund der Tabellensituation in der Kreisklasse ging die Heimmannschaft als tendenziell leicht favorisierte Mannschaft in die Begegnung. Außerdem musste der WSV aufgrund von kleineren Verletzungen und einer Grippewelle im Team auf einige Spieler verzichten. Trotzdem reiste das Trainer-Duo um Klemm/Mark mit einer schlagkräftigen und breit aufgestellten Truppe nach Merschwitz.

Das an diesem Tag nicht optimal aufgelegte Schiedsrichtergespann (Im Laufe des Spiels gab es immer wieder Abstimmungsprobleme zwischen Linienrichtern und Schiedsrichter sowie ein paar kleine Unsicherheiten/fragliche Entscheidungen bzw. Nicht-Entscheidungen -> aber dazu später mehr) pfiff das Spiel bei angenehmen Temperaturen und leichtem Sonnenschein pünktlich um 13:30 an.

Das Spiel hielt von Beginn an was es auf dem Papier vorab schon versprach. Zwei offensiv aufgelegte Mannschaften sollten hier von Anfang an zügig zur Sache gehen. Sowohl die Merschwitzer in Schwarz-Weiß als auch die Weistropper in Grün versuchten gleich mit Tempo aufs gegnerische Tor zu spielen. Somit entwickelte sich eine sehr sehenswerte Anfangsphase. Das Mittelfeld wurde in beide Richtungen schnell überbrückt und über die Außenbahnen versuchten beide Mannschaften zum ersten Torerfolg zu kommen.

Nach ein paar guten Ansätzen und Annäherungen an das gegnerische Tor, klingelte es aber nach sechs Minuten zuerst im Kasten des WSV. Der Merschwitzer Stürmer wurde lang in den Strafraum der Weistropper geschickt. Die Szene wirkte eigentlich schon bereinigt, weil der Merschwitzer Spieler das Gleichgewicht verlor und sich auf den Hosenboden setzte, doch leider gelang es der Weistropper Defensive nicht zügig genug, den Ball zu klären. So konnte der Stürmer aus dem Sitzen heraus den Ball zum 1:0 für die Heimmannschaft versenken. Für den WSV war dieses frühe Gegentor doppelt ärgerlich. Zum einen erspielte man sich selber gute Chancen, zum anderen hätte man in der Situation vor dem Torschuss den Ball schon klären müssen.

In der Folge war aber von Aufstecken oder gesenkten Köpfen keine Spur. Der WSV spielte weiter munter nach vorn. Doch auch nach hinten musste man weiterhin wachsam sein, weil der heimische TSV permanent 3 Spieler sehr weit vorn stehen ließ. Somit waren auch die Weistropper Außenverteidger defensiv stark eingebunden und konnten anfangs nur wenig Akzente nach vorn setzen. Trotzdem hielt man weiter am Matchplan fest, über die schnellen Außenspieler de Schultz und Hiersemann Chancen zu kreieren und Lücken in der gegnerischen Defensive zu reißen. Doch in der ersten halben Stunde agierten beide Außenspieler unglücklich. Zwar schafften Sie es immer wieder, sich von Ihren Gegenspielern zu lösen, doch zu richtigen Hochkarätern kam es nicht. Über rechts kamen die flachen Hereingaben von de Schultz unpräzise oder nicht mit der nötigen Schärfe, um für Gefahr zu sorgen. Und auf links ließ Hiersemann zwar öfter einen Gegenspieler stehen, scheiterte derweil aber mit einem Haken zu viel am zweiten Gegenspieler, statt die schnelle Hereingabe in den Sechzehner zu suchen.

Auch ein gefühlvoller Schuss von Freund aus 18 Metern Entfernung klatschte leider nur an den linken Pfosten, statt sich seinen Weg ins Tor zu suchen.

So kam es wie es leider kommen musste. Die Merschwitzer spielten in der ersten Halbzeit einfach Ihre Chancen effizienter aus. Der heimische Stürmer wurde nach 22 Minuten in den Sechzehner geschickt und konnte vom herauseilenden Torwart Kuschminder vom WSV nur mit einem Foul gestoppt werden. Den folgenden Elfmeter versenkte Blume dann flach und platziert ins Eck zur 2:0-Führung. Klar war dieser Spielstand denkbar ärgerlich für den WSV, aber die Moral in der Truppe stimmt derzeit einfach. Deswegen fing man sich auch hier schnell wieder und baute weiter Druck auf die gegnerische Defensive auf.

Nach 32 Minuten erfolgte bereits der zweite Elfmeterpiff des Tages. Dieses Mal erwischte es die Hintermannschaft aus Merschwitz. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld versuchte sich der hochgeschossene WSV-Mittelstürmer Schütze auf dem Weg in den Strafraum von seinem Gegner zu lösen. Dieser konnte sich nicht anders helfen, als den Weistropper zu lange und zu offensichtlich am Trikot und am Arm zu ziehen. Den nachfolgenden Elfmeter verwandelte E. Büttner flach und platziert zum verdienten 2:1-Anschlusstreffer.

In der Folge lief es die letzten zehn Minuten dann aber denkbar ungünstig für den WSV. Obwohl das Spiel sehr ausgeglichen war und beide Mannschaften sich gute Chancen erspielten, waren es die Merschwitzer, die noch zwei Mal vor der Pause nachlegen sollten und somit Ihre unglaubliche Effizienz vor dem Tor erneut unter Beweis stellten. In der 36. Minute baute Merschwitz nach einem zweifelhaften Freistoß die Führung auf 3:1 aus. In der 43. Minute legten die Gastgeber nach und erhöhten auf 4:1. Nach einem Eckball für Merschwitz aus dem Halbfeld kam ein heimischer Spieler im Getümmel vor dem WSV-Torwart an den Ball und machte den Halbzeitstand perfekt. Auch wenn alle Weistropper Spieler größten Respekt vor der Leistung der Gastgeber haben, so darf man doch erwähnen, dass der Treffer zum 3:1 nicht unbedingt fallen und der Treffer zum 4:1 nie und nimmer gegeben werden darf. Wie schon Anfangs erwähnt, hatte das Schiedsrichtergespann in der ein oder anderen Situation auf beiden Seiten nicht die glücklichste Figur abgegeben, aber hier sah man zwei Mal besonders schlecht aus. Zum einen lag kein Foulspiel an einem Merschwitzer Spieler vor, der zum Freistoßpfiff vor dem Treffer zum 3:1 führte. Zum anderen übersahen sowohl Schiedsrichter als auch Linienrichter aus besten Positionen, dass ein Merschwitzer Spieler vor dem Treffer zum 4:1 den Weistropper Innenverteidiger Hengst deutlich foulte, bevor der Ball weitergeleitet wurde. So ging man leider doch etwas geknickt mit einem zu hohen Rückstand, gemessen am bisherigen Spielgeschehen, zur Halbzeitansprache des Trainers.

    

   

    

Coach Klemm machte seiner Mannschaft schnell und klar deutlich, dass er nicht unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit gewesen ist. Lediglich der Spielstand störte Ihn, da er die Leistung seiner Jungs nicht wiederspiegelte. Und so war der Plan für die zweite Halbzeit schnell besprochen. Man wollte am besten ein schnelles Anschlusstor schießen, um sich die Möglichkeit zu bewahren, das Spiel doch noch zu Gunsten des WSV zu drehen.

Genau so selbstbewusst war dann auch das Auftreten der Mannschaft. Man hatte hier noch lange nicht aufgegeben. Man versuchte noch höher zu pressen, um Merschwitz weiter unter Druck zu setzen. Der erste Teil des Plans ging auf. Nach einer Balleroberung in der gegnerischen Hälfte fand der Ball in der 51. Minute seinen Weg zu Büttner. Dieser schaltete sofort und schickte F. de Schultz mit einem flachen Ball in die gegnerische Box. Der Weistropper Stürmer ließ sich in der Situation nicht zwei Mal bitten und schob den Ball flach rechts am Torwart zum schnellen 4:2 nach der Pause ein.

Somit hatte man nun noch knapp 40 Minuten auf der Uhr, um mindestens zwei weitere Tore zu erzielen und die Partie auszugleichen. Und das Spielgeschehen kippte immer mehr in eine Richtung. Der WSV übernahm mit andauernder Spielzeit in der zweiten Hälfte mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Die Merschwitzer versuchten Ihrerseits den Vorsprung beizubehalten. Somit fiel es dem WSV schwer, sich klare Chancen aus dem spielerischen Übergewicht zu erzielen. Die Weistropper rannten immer wieder an, doch alle Versuche auf ein weiteres Tor wurden von der Heimmannschaft gestoppt. Merschwitz stand weiterhin clever und tief und versuchte über schnelle Konter immer mal wieder für Entlastung zu sorgen. Doch in der zweiten Halbzeit war kaum ein Vorbeikommen an der Weistropper Verteidigung möglich. Wenn es doch mal brenzlig wurde, zeigte Kuschminder im Tor, dass er sein Handwerk richtig gut beherrscht und hielt seine Vorderleute mit tollen Paraden weiterhin im Spiel.

Es dauerte bis zur 82. Minute, bis der Ball endlich erneut im Tor der Merschwitzer zappelte. Nach einer Standardsituation herrschte Getümmel vor dem Tor der Heimmannschaft. E. Büttner behielt hier den Überblick und feuerte den Ball mit einem strammen Schuss aus kurzer Entfernung zum 4:3 in die Maschen.

Gute 10 Minuten blieben dem WSV hier also noch, um das Spiel auf Unentschieden zu setzen. Man betrieb viel Aufwand und gab sich zu keiner Zeit auf. Der WSV suchte unermüdlich den Weg nach vorn, doch an diesem Tag sollte es nicht mehr klappen. Drei Minuten vor Schluss sprintete Hiersemann noch einmal Richtung gegnerisches Tor und kam im Laufduell mit einem Gegner 20 Meter vor dem Tor zu Fall. Doch der Kontakt war zu wenig für den Schiedsrichter und so blieb der Pfiff aus. Kurz danach war Schluss und die Weistropper mussten sich mit 4:3 geschlagen geben. Natürlich waren die Spieler kurz nach dem Abpfiff sichtlich geknickt, doch schon auf dem Weg in die Kabine wurde den meisten bewusst, dass man ein gutes Spiel abgeliefert hatte. Man hatte gegen den Tabellenführer in der gleichen Liga mehr vom Spiel. Viele gute Chancen wurden herausgespielt und nur wenig wurde in der zweiten Halbzeit defensiv zugelassen. Aber Merschwitz war heute kaltschnäuziger vor dem Tor und hat somit das Spiel für sich entschieden.

Coach Klemm sagte kurz nach dem Spiel: „Natürlich ist es ärgerlich, ein Spiel zu verlieren, in dem man meiner Meinung nach ein Tick besser gespielt hat als der Gegner. Wir haben in den letzten zwei Ausscheidungsrunden zwei Mannschaften aus der Kreisliga geschlagen und uns natürlich auch hier etwas ausgerechnet. Wenn ich mal von einigen Schiedsrichterentscheidungen und Kleinigkeiten absehe, bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Jungs. Die Mannschaft hat gezeigt, dass man mit dem Tabellenführer mithalten kann und dass man trotz eines 4:1-Rückstandes niemals aufgibt. Ich sehe hier nur positive Erkenntnisse und weiß, dass wir in der Rückrunde hier auf dem Platz Merschwitz schlagen können.“

Die 1. Mannschaft des Weistropper SV bedankt sich für die Unterstützung der mitgereisten Fans und wir hoffen, dass Ihr auch zum nächsten Punktspiel am Samstag den 10.11. in Gauernitz zahlreich erscheint, wenn wir die punktgleichen Baßlitzer empfangen. (FdS)

Tor: Kuschminder

Abwehr: Lentes, Hengst (56. Ladwig), Alschner, Exner (40. Schmidt)

Mittelfeld: Freund, Müller, Büttner

Sturm: de Schultz, Schütze (63. Rentzsch), Hiersemann

 

   
Raumaustatter Kretschmar
   
   
Autoservice Turinsky
   
© Weistropper SV